Düsteres Omen: Warum glauben wir, dass manche Dinge Unglück bringen?

"Nicht vorher gratulieren!" heißt es, wenn jemand Geburtstag feiert. Angeblich bringt das Unglück, genau wie Freitag der 13. oder eine schwarze Katze. Alles Aberglaube, möchte man meinen – und doch bleibt oft ein unangenehmes Gefühl. Woher kommen diese Vorstellungen davon, was Unglück bringt?

Vielen läuft schon beim Blick in den Kalender ein Schauer den Rücken hinunter: Fällt der 13. eines Monats auf einen Freitag, so heißt es, stünden alle Handlungen an diesem Tag unter einem schlechten Stern.

Vermutlich hat diese Angst einen religiösen Ursprung: Jesus wurde an einem Freitag hingerichtet, und die Zahl 13 galt als Teufelszahl, da sie über der göttlichen Zahl zwölf stand. Schließlich gab es auch zwölf Apostel, der 13. allerdings, Judas, wurde zum Verräter. Fielen also beide Unglücksbringer auf einen Tag, war äußerste Vorsicht angesagt. Aberglaube bedeutet, eine kausale Verbindung zwischen zwei Ereignissen zu ziehen, die in Wahrheit völlig unabhängig voneinander sind. So sehen wir dann zum Beispiel in einem zerbrochenen Spiegel den Grund dafür, dass wenig später eine schlechte Nachricht eintrifft. Schon aus dem Alten Orient sind solche Vorstellungen bekannt. Dass wir nach einem bösen Omen tatsächlich oft Pech haben, erklären Psychologen mit der sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Weil wir darauf warten, beschwören wir das negative Ereignis quasi herauf.

Viele ominöse Vorstellungen sind Jahrhunderte alt. Die Idee etwa, dass eine schwarze Katze Unglück bringt, entstand bereits im Mittelalter. Es hieß, sie seien verwandelte Hexen – Schwarz, die Farbe der Nacht, gilt seit jeher als dämonisch. Oft ist aber auch unklar, wie der Aberglaube entstanden ist. So gilt es zwar als unhöflich, sich überkreuz zuzuprosten oder jemandem zu früh zu gratulieren – doch warum das auch Unglück bringen soll, ist nicht bekannt. In anderen Kulturen, zum Beispiel in den USA, sind Glückwünsche vor dem Geburtstag völlig unproblematisch, und in China gilt die 13 als Glückszahl.

Abergläubische Vorstellungen entstehen sehr schnell. Zerbricht uns ein Spiegel zwei, drei Mal, immer gefolgt von einem unguten Erlebnis, sehen wir eine Regel darin. Und die ist nur schwer wieder aus dem Kopf zu bekommen: Durch selektive Wahrnehmung fällt uns nachfolgendes Pech besonders auf. Zum Glück hat der Aberglaube aber meist auch ein Rezept dagegen: Wer drei Steine auf die Spur der schwarzen Katze wirft, ist vom Unglück befreit, und wem zu früh gratuliert wird, der soll dreimal auf Holz klopfen. Ob's hilft – alles eine Frage des Glaubens!