Daniel Craig: 'Queer' während James-Bond-Zeit unmöglich

Daniel Craig (56) ist einer der vielseitigsten Darsteller Großbritanniens. Die meisten Kinozuschauer kennen ihn allerdings hauptsächlich als Geheimagent 007. Da war die Bandbreite an Emotionen, die er zeigen konnte, begrenzt. In seinem neuen Film 'Queer' ist das anders.

Das Leben ist zu kurz

'Call Me By Your Name'-Regisseur Luca Guadagnino hatte Daniel für die Hauptrolle in der Verfilmung von William Burroughs autobiografischer Novelle 'Queer' besetzt. Darin verkörpert der Schauspieler einen schwulen Alkoholiker. Für Daniel Craig eine willkommene Abwechslung und große Herausforderung - die er nicht angenommen hätte, würde er noch als James Bond in dem beliebten Franchise vor der Kamera stehen. Im Gespräch mit der 'Times' erklärte er diesbezüglich: "Ich hätte das nicht machen können während meiner Zeit als Bond. Es hätte reaktionär ausgesehen; als wollte ich meine Bandbreite als Schauspieler unter Beweis stellen. Das wäre keine Diskussion gewesen, die ich gerne gesehen hätte. Ich war während meiner gesamten Zeit als Bond sowieso im Gespräch. Ist es dieser Bond oder jener? Alles, was diese Diskussion angefeuert hätte - nein, danke. Das Leben ist zu kurz."

Daniel Craig war erschöpft

Anfangs hatte Daniel Craig noch Lust, neben seiner Arbeit für das 007-Franchise möglichst viele andere Rollen anzunehmen. Doch diese Lust auf die Vielseitigkeit verging ihm schnell - hauptsächlich, weil er sich von der anstrengenden Arbeit an den Actionthrillern erholen musste: "Ich dachte früher, ich müsste möglichst viel anderes nebenher machen. Das habe ich dann aber nicht gemacht. Ich wurde ein Star - was auch immer das bedeutet - und Regisseure wollten mich in ihren Filmen besetzen. Ich war so ausgelaugt am Ende der Dreharbeiten eines Bond-Films, dass ich immer sechs Monate brauchte, um mich emotional zu erholen. Ich hatte immer die Einstellung, dass das Leben vor der Arbeit kommt. Als dann die Arbeit für eine Zeit vor allem anderen stand, hat mich das erschöpft." Jetzt hat Daniel Craig wieder genügend Zeit für andere Projekte.

Bild-Credit: Cover Images