Daniel Günther hält CSU-Kanzlerkandidaten für möglich

(Bloomberg) -- Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat sich im CDU-internen Machtkampf für die Wahl seines nordrhein-westfälischen Amtskollegen Armin Laschet als neuen Parteichef ausgesprochen, gleichzeitig aber auch eine mögliche Kanzlerkandidatur von CSU-Chef Markus Söder nicht ausgeschlossen.

Laschet sei am ehesten in der Lage, als neuer CDU-Vorsitzender den Kurs der politischen Mitte von Bundeskanzlerin Angela Merkel fortzuführen, sagte Günther in einem Interview mit Bloomberg TV. ”Von der politischen Verortung her, und wo er die CDU hinführen will, ist Armin Laschet ohne Zweifel die Person, die am stärksten für diese politische Mitte steht”, sagte Günther, der als enger Vertrauter von Merkel gilt.

Der frühere Fraktionschef Friedrich Merz stehe dagegen für einen deutlich anderen Kurs. ”Wenn man für den zukünftigen Kurs der Mitte ein Gesicht sucht, wäre das wahrscheinlich nicht Friedrich Merz.”

Nach der Wahl müsse der neue CDU-Vorsitzende unter Beweis stellen, dass er “die Partei hinter sich vereinen kann und in einem Wahlkampf auch Begeisterung erzeugen kann”, so Günther. Auch dies traue er Laschet “auf jeden Fall” zu.

Zugleich wollte Günther aber eine mögliche Kanzlerkandidatur von CSU-Chef Markus Söder nicht ausschließen. “Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass man sich auch auf einen CSU-Kandidaten verständigen kann”, sagte er. Aber der erste Anspruch der CDU müsse dabei immer sein, “dass wir nicht nur ein Wörtchen mitreden, sondern dass wir auch die stärkere Partei von beiden sind. Aber ich würde da niemals nie sagen.”

Sowohl Franz Josef Strauß als Edmund Stoiber hätten als Kanzlerkandidaten der Union beachtliche Wahlergebnisse erzielt, sagte der CDU-Politiker. “Wenn man uns heute diese Ergebnisse, die die geholt haben, anbieten würde, würden wir zugreifen.” Auch Söder habe der CSU wieder “ein deutlich größeres Gewicht” verliehen und es mit seinem “kooperativen Ansatz” geschafft, “mit der CDU wieder an einem Strang zu ziehen.” Daher gebe es nicht mehr “diese Vorbehalte, die eine Zeitlang durchaus auch in der CDU vorhanden gewesen sind”, sagte Günther.

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