Werbung

Darauf müssen sich Diesel-Fahrer jetzt vorbereiten

Bereits ab 2018 droht in Stuttgart ein Fahrverbot für Diesel-Autos. (Bild: ddp)
Bereits ab 2018 droht in Stuttgart ein Fahrverbot für Diesel-Autos. (Bild: ddp)

Die Luftwerte in vielen deutschen Städten sind alarmierend. Diese drastischen Maßnahmen könnten das Problem künftig lösen.

Feinstaub wird in vielen deutschen Städten zum Problem. Vor allem vor den giftigen Stickoxiden warnen Umweltschützer. Umstritten sind dabei die Dieselabgase. Eskaliert ist die Situation in Stuttgart, wo ab dem Jahr 2018 etwa 380.000 Diesel-Fahrer von Fahrverboten betroffen sein könnten.

Vom kommenden Jahr an darf in Stuttgart an Tagen mit alarmierenden Feinstaubwerten zeitweise ein Fahrverbote für bestimmte Dieselautos ausgesprochen werden. Zugrunde liegt ein Gerichtsurteil von 2016. Auch anderen Städten könnten schon bald Verbote drohen. Eine solche rechtliche Basis – zum Beispiel für eine blaue Plakette, die alte Diesel für bestimmte Innenstadtbereiche disqualifizieren könnte – fehlt auf Bundesebene allerdings noch. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts wird für Herbst erwartet.

Lesen Sie auch: Fluglinie verbietet Passagieren in Leggings Zutritt zur Maschine

In Wahrheit hat ganz Deutschland ein Stickoxid-Problem, warnt die Deutsche Umwelthilfe, die die Städte deshalb verklagt hatte. Dem Umweltbundesamt zufolge überschreiten durchschnittlich 57 Prozent der verkehrsnahen Messstationen den Jahresgrenzwert.

Welche Fahrzeuge wären von den Verboten betroffen?

In der baden-württembergischen Landeshauptstadt droht ein Fahrverbot für Dieselautos mit Euro-5-Abgasnorm. Viele Käufer fragen sich, ob man diese Fahrzeuge nicht nachrüsten kann. Mit Hilfe eines Aufrüstsatzes würde ein alter Diesel zum umweltfreundlicheren Euro-6-Motor-Gemacht, so die Idee.

Bei VW zum Beispiel will man in die Offensive gehen. Demnach geht es darum, ältere Wagen mit der Abgasnorm Euro 5 so umzurüsten, dass diese zumindest mit einer blauen Plakette ausgestattet werden könnten. Eine blaue Plakette erhalten würden Dieselfahrzeuge, die mindestens die Euro-6-Norm schaffen. Mit einer solchen Norm sind Käufer –zumindest nach jetzigem Stand – auf der sicheren Seite.

Sehen Sie auch: Die Neuheiten der CeBIT 2017 in unserer Bildergalerie!

Kritiker wiederum sagen, dass eine technische Umrüstung mit einem wirklichen Mehr-Effekt für die Umwelt kaum möglich ist. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) räumt zudem ein, dass eine komplexe Nachrüstung von Fahrzeugen von Euro 5 auf die strengste Abgasnorm Euro 6 sehr komplex wäre. Für die Käufer könnte also ein überproportionaler Wertverlust drohen– und dies schon für relativ junge Autos.

Aber auch bei Benzinern wächst angesichts der steigenden Luftverschmutzung die Kritik. Alarmierend nennt der ADAC wegen der Folgen für die Umwelt die Ergebnisse seines neuesten Ökotests. Demnach zeigen auch Benziner einen deutlich zu hohen Ausstoß an Feinstaub. Zudem stellten die Tester bei Benzinern erhöhte Stickoxid-Emissionen fest. Was mögliche Diesel-Fahrverbote in anderen Städten bundesweit betrifft – sei es für bestimmte Fahrzeuge oder wenn es um künftige temporäre Verbote geht – bleibt das für Herbst angekündigte Urteil des Bundesverwaltungsgerichts gewiss noch abzuwarten. Doch der Druck, zu reagieren, wird immer größer.

Sehen Sie im Video: Dieses deutsche Startup plant einen Mond-Flug