Darum ist der Weltraumtourismus eine Gefahr für den Planeten!

Der Weltraumtourismus ist nicht nicht aufzuhalten. Doch er birgt auch Gefahren für die Erde.

Rocket starts in the night starry sky. A spaceship flies into outer space. Concept of travel to other planets
Symbolbild: Getty Images

Noch steht der Weltraumtourismus am Anfang seiner Entwicklung. Dass er weiter und immens wachsen wird, ist sicher, daran arbeiten Raumfahrtunternehmen wie Virgin Galactic, SpaceX und Blue Origin längst eifrig. Ebenso gewiss ist aber auch, dass es mit jeder Beförderung eines Touristen ins All der Erde schlechter gehen wird.

Denn der Weltraumtourismus würde das generelle Problem von Weltraumflügen verstärken, nämlich die Umwelt massiv belasten. Trägerraketen verbrauchen eine Menge Treibstoff, sei es Kerosin, Methan oder flüssigen Wasserstoff. Eines der Probleme, die damit zusammenhängen: Durch die Verbrennung dieser Substanzen wird eine große Menge Wärme freigesetzt, das wiederum führt zur Bildung von Stickstoffoxiden.

Stickstoffoxide – Wärme – Ozon

Auf die Gefahren, die sich daraus ergeben, verweist Eloise Marais, die sich als Professorin für Physische Geographie am University College London mit der Auswirkung von Treibstoffverbrennung auf die Atmosphäre beschäftigt. "Je nach dem, auf welcher Höhe die Wärme entsteht", sagt die Wissenschaftlerin, "können die Stickstoffoxide entweder zur Bildung oder zum Abbau von Ozon führen."

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Verkürzt gesagt: In der Troposphäre, der untersten Schicht der Erdatmosphäre, bildet Wärme Ozon. Dadurch wird der Treibhauseffekt verstärkt wird, was zu höheren Temperaturen auf der Erde führt. Dagegen wird Ozon, das den Planeten von der schädlichen UV-Strahlung abschirmt, in der nächstfolgenden Schicht, der Stratosphäre, durch Wärme abgebaut.

Weltraumtourismus und seine Folgen

Hinzu kommen die Auswirkungen je nach Raketentreibstoff. Zum Beispiel entsteht durch Verbrennung von Kerosin und Methan Kohlenstoffdioxid und schwarzer Kohlenstoff, auch bekannt als Ruß. Beides ist schädlich für Mensch und Umwelt. Kohlendioxid ist ein Treibhausgas, und auch Ruß trägt zur Erderwärmung bei, überdies ist er gesundheitsschädlich.

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Noch halten sich die naturbelastenden Folgen der Weltraumfahrt in Grenzen. Sie werden jedoch größer sein, wenn sich zur wissenschaftlich motivierten Weltraumfahrt vollumfänglich der Weltraumtourismus gesellt. Ins All sind bisher nur sieben Menschen getourt, doch immer mehr Menschen wollen es diesen "Pionieren" nachtun, darunter Amazon-Gründer Jeff Bezos, der britischer Milliardär Richard Branson und der japanischen Unternehmer Yusaku Maezawa.

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