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Das steckt hinter den Penis-Graffiti in Auckland

Schlaglöcher können zur echten Gefahr im Verkehr werden. Normalerweise ist es Aufgabe der Behörden, sie zu markieren und zu reparieren. (Symbolbild: Getty)
Schlaglöcher können zur echten Gefahr im Verkehr werden. Normalerweise ist es Aufgabe der Behörden, sie zu markieren und zu reparieren. (Symbolbild: Getty)

Überall in der neuseeländischen Stadt Auckland tauchten plötzlich ziemlich grafische Zeichnungen auf. Doch hinter den Schmierereien steckt keinesfalls sinnloser Vandalismus.

Im ganzen Stadtgebiet gibt es Graffiti von Penissen auf den Straßen. Auffällig: Die kruden Zeichnungen sind stets neben einem Schlagloch zu finden. Mit knapp 1,4 Millionen Einwohnern ist Auckland die größte Stadt Neuseelands. Doch obwohl die Metropole als modern gilt, steht es nicht überall gut um die Infrastruktur. Viele Straßen sind in einem schlechten Zustand, oft gibt es besonders in Nebenstraßen Schlaglöcher und Unebenheiten. Ein Mann hat sich das die Verkehrssicherheit zur Aufgabe gemacht.

Geoff Upson nennt sich selbst einen "Road Safety Campaigner", jemand also, der sich für die Sicherheit auf den Straßen einsetzt. Als ihn ein Anruf der Polizei erreichte, gab er unumwunden zu, der Urheber der Penis-Zeichnungen zu sein. Ein Nachbar hatte ihn angeschwärzt, als er seine neueste Zeichnung an der Old North Road anfertigte, wie der NZ Herald berichtete. Auf einem Instagram-Post zeigte Upson sogar eines seiner Kunstwerke, inklusive Helferhund George, der die Spraydose transportierte. Durch die expliziten Zeichnung erhofft sich Upson zusätzliche Aufmerksamkeit für die Schlaglöcher.

Upson verteidigte sein Vorgehen. Er markiere mit den Graffiti lediglich die Straßenstellen, an denen Schlaglöcher oder Unebenheiten für Gefahr sorgten. Außerdem habe er immer ordnungsgemäß eine Leuchtweste getragen. Und die entsprechenden Stellen des Asphalts müssten ohnehin ersetzt werden. Das ist eigentlich die Aufgabe der zuständigen Verkehrsbehörde von Auckland. Doch dort ist man gar nicht amüsiert über die "hilfreichen" Hinweise. Man dulde keinerlei Form von Vandalismus und werde deshalb auch gegen Upson Strafanzeige stellen, hieß es in einem Statement aus der Behörde. Zudem gefährde er beim Anbringen der Zeichnungen den Straßenverkehr, die Kunstwerke selbst könnten Autofahrer ablenken.

Verkehrs-Aktivist soll die Kosten tragen

Upson hatte bereits im Jahr 2018 mit seinen Hinweisen begonnen, allerdings setzt er die Penisse nur an besonders schlimmen Stellen ein. Kleinere Schäden markiert er einfach mit einem Kreis, um Verkehrsteilnehmer zu warnen. Bevor er seine unilaterale Warn-Markierung begann, hatte er sich mehr als zwanzig Mal bei der Verkehrsbehörde über Straßenschäden beschwert, niemals sei aber eine Reaktion erfolgt oder der Schaden behoben worden, sagte Upson dem Herald. Er gab an, inzwischen gut einhundert Zeichnungen quer durch Auckland angefertigt zu haben. Die Behörde will, dass Upson für die Kosten der Entfernung aufkommt. Da dafür der Verkehr umgeleitet werden müsse, könne dies pro Zeichnung rund 2500 Dollar, umgerechnet knapp 1500 Euro, kosten, hieß es von der Behörde, die zumindest versprach, die Schlaglöcher bald zu reparieren.

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