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David aus Mariupol in der Ukraine: zerfetztes Bein und als Lügner beschimpft

David erholt sich in einer Kleinstadt südwestlich von London von seiner Kriegsverletzung. Denn der 16-Jährige stammt aus Mariupol im Süden der Ukraine. Dort war er im März verletzt worden, als er gerade mit Freunden Bälle kickte. Zuerst habe er die Verletzung gar nicht bemerkt.

"Ich bin als erster weggerannt vom Fußballfeld. Ein Freund war schon am Ausgang, ein anderer konnte nicht mehr wegrennen. Mein Bein fühlte sich taub an, es wurde von Splittern getroffen", erzählt David.

Sie schrieben unter das Foto, das Blut sei nur Farbe.

Die Behandlung seines zerfetzten Beins war schwierig. Das Krankenhaus war verdunkelt, zum Schutz vor Fliegerangriffen. Doch nicht nur die Narben hätten ihn verändert, sagt David.

"Es ist diese Haltung russischer Zivilisten. Das hat meine Einstellung ihnen gegenüber geändert. Zu Beginn dachte ich, alles ginge nur von Putin aus. Aber ich denke, sie haben auch Schuld. Unter ein Foto von meinen blutigen Schuhen auf Instagram schrieben Leute aus Russland, dass das alles gestellt sei und es sich nur um Farbe handele."

David wird vorerst in England bleiben, um sich von seinen Verleztungen zu erholen - von körperlichen und seelischen Verletzungen.