Dax am Abend - Anleger zögern wegen Iran-Konflikt: Euro fällt, Lufthansa und Tui in der Krise

Die Börse in Frankfurt (Symbolbild).<span class="copyright">Getty Images</span>
Die Börse in Frankfurt (Symbolbild).Getty Images

Der Nahost-Konflikt drückt auf die Märkte: Dax und MDax verlieren leicht. Rheinmetall-Aktien glänzen.

Der sich zuspitzende Nahost-Konflikt hat den Dax am Mittwoch erneut leicht belastet. Der deutsche Leitindex fiel um 0,25 Prozent auf 19.164,75 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,24 Prozent auf 26.773,04 Punkte nach unten.

Leitzinssenkung wird erwartet

Nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. Nun wögen die Anleger die steigenden geopolitischen Risiken und die Chancen aus weiteren geldpolitischen Lockerungen gegeneinander ab, kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. An den Finanzmärkten wird mittlerweile zwar mit einer weiteren Leitzinssenkung im Oktober durch die Europäische Zentralbank (EZB) gerechnet. Der weitere Zinspfad aber ist unklar.

Weiter gefragt waren vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall: Sie gewannen 1,1 Prozent. Für die Papiere des Panzergetriebe-Herstellers Renk aber ging es um auf dem letzten Platz im Nebenwerte-Index SDax um 6,3 Prozent bergab. Im Fokus stand die Kreise-Meldung, dass Hauptaktionär Triton einen großen Teil seines Pakets zu Geld macht.

Aktien aus der Luftfahrt- und Reisebranche erlitten angesichts des Nahost-Konflikts weitere Verluste. Dieser könnte dafür sorgen, dass Reiseziele gestrichen werden müssen. Lufthansa und Tui büßten 4,5 beziehungsweise 4,7 Prozent ein.

Sportartikelhersteller gehen unterschiedlich mit Rückgang um

Die Titel der Sportartikelhersteller Adidas und Puma reagierten unterschiedlich auf den deutlichen Umsatzrückgang und die gestrichene Jahresprognose von US-Konkurrent Nike. Während Adidas mit plus 1,9 Prozent an die Dax-Spitze zogen, gaben Puma im MDax um 1,2 Prozent nach. Die US-Bank JPMorgan sieht unternehmensspezifische Gründe für die Probleme der Amerikaner. Laut UBS-Analystin Zuzanna Pusz profitiert Adidas davon sogar.

Pläne zur deutlichen Ausweitung der Produktion kamen bei den Anlegern von Alzchem gut an. Die Aktien des SDax-Aufsteigers setzten ihre jüngste Rally mit einem Anstieg um 7,4 Prozent fort und hatten damit im Index die Nase vorn. Das Spezialchemieunternehmen will in Deutschland die Produktionskapazitäten für den Sprengstoff Nitroguanidin verdoppeln.

EuroStoxx schließt höher

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,18 Prozent höher bei 4.963,29 Punkten. Auch der schweizerische SMI, der britische FTSE 100 und der US-Leitindex Dow Jones Industrial legten moderat zu.

Der Kurs des Euro fiel. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,1071 (Dienstag: 1,1086) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9032 (0,9020) Euro.

Am deutschen Anleihenmarkt gab der Rentenindex Rex um 0,07 Prozent auf 127,65 Punkte nach, während die Umlaufrendite von 2,04 auf 2,05 Prozent stieg. Der Bund-Future sank um 0,47 Prozent auf 135,17 Punkte.