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DBB-Team kassiert ersten Dämpfer gegen Japan

Kurz vor der Abreise nach China haben die deutschen Basketballer in der WM-Vorbereitung einen ersten kräftigen Dämpfer kassiert. Im vorletzten Testspiel unterlag die Mannschaft um Dennis Schröder in Saitama nach einer schwachen zweiten Hälfte Gastgeber Japan 83:86 (42:35), für eine erfolgreiche Generalprobe am Mittwoch gegen die starken Australier muss eine deutliche Leistungssteigerung her.

"Ich denke, die Starting Five hätte einen besseren Job machen können", sagte Schröder, "das fängt mit mir natürlich an. Die waren besser, jetzt müssen wir zusehen, wie wir besser werden." Bundestrainer Henrik Rödl meinte: "So ein Spiel haben wir unbedingt gebraucht. Es gibt uns wichtige Hinweise."

Leichte Entwarnung gab es vor dem Spiel bei Maodo Lo. Der Point Guard, der sich am Vortag an gleicher Stelle im Test gegen Tunesien (89:70) am Knöchel verletzt hatte, war beim Aufwärmen dabei, stand aber nicht im Aufgebot. Für den Profi von Bayern München rückte Isaac Bonga (Washington Wizards) in den 12-köpfigen Kader.

Rui Hachimura stellt DBB-Auswahl vor Probleme

Rödl setzte auf die gleiche Starting Five wie gegen die Nordafrikaner. Dennis Schröder, Daniel Theis, Maxi Kleber, Paul Zipser und Ismet Akpinar begannen, schnell fanden die Gäste ihren Rhythmus. Rödl wechselte in der Folge viel, der Spielfluss blieb erhalten.

Vor gut 20.000 Zuschauern arbeitete die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) konzentriert, hatte aber wie schon gegen Tunesien Probleme mit dem besten Spieler des Gegners. Rui Hachimura, im Juni vom NBA-Klub Washington Wizards an Nummer neun gedraftet, ließ die Abwehr ein ums andere Mal schlecht aussehen. Tags zuvor hatte Salah Mejri 30 Punkte gegen die Deutschen gemacht.

Vorn lief das Spiel, nur die Dreier fielen nicht. Dennoch setzte sich die deutsche Mannschaft Ende des ersten Viertels ab und hatte die Japaner im Griff. Nach der Pause sah das allerdings anders aus, WM-Teilnehmer Japan kam mit einem Lauf wieder heran, das DBB-Team war zeitweise zu unaufmerksam und ließ gleichzeitig zu viel liegen.

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Die Fehler häuften sich, das Spiel drohte zu kippen. Während die Japaner um Topscorer Hachimura und Yuta Watanabe von den Memphis Grizzlies immer besser wurden, fiel den Gästen trotz ihrer vielen Optionen streckenweise wenig ein. Auch Schröder schaffte es in dieser Phase nicht, das Spiel mit seiner individuellen Klasse an sich zu reißen.

Schröder bester Werfer bei Deutschland

Das deutsche Team, das die vorherigen fünf WM-Testspiele allesamt klar gewonnen hatte, musste im Schlussviertel erstmals zittern. 1:45 Minuten vor Schluss gingen die Japaner in Führung (82:81), danach hatten die Gäste keine Antwort mehr parat. Nichts wollte mehr gelingen, ein Warnsignal. Schröder war mit 16 Punkten bester Werfer, bei den Japanern kam Hachimura auf 31 Zähler.

Nach einem Tag in Tokio, wo die deutschen Korbjäger im kommenden Jahr bei den Olympischen Spielen auflaufen wollen, geht es am Montag nach China in den Vorrundenspielort Shenzhen. Bevor dort am kommenden Sonntag das Auftaktspiel gegen Frankreich ansteht, wartet ein letztes Vorbereitungsspiel, der erste echte Härtetest. Am Mittwoch geht es in Jiangmen gegen Australien, das am Samstag durch einen Sieg über Weltmeister USA aufhorchen ließ (98:94). Die "Boomers" sind ein möglicher Zwischenrundgegner.

Nach dem Spiel gegen Frankreich (1. September) treffen die DBB-Korbjäger in der Gruppe G auf die Dominikanische Republik (3.) und Jordanien (5.). Zwei Teams kommen weiter. In China qualifizieren sich die zwei besten europäischen Teams direkt für Tokio 2020.