Werbung

DDR-Geschichte: Die dramatische Geschichte hinter diesem Fluchttunnel

Der rechteckige Einstieg zum Tunnel ist deutlich an der dunklen Verfärbung zu erkennen

Ein Archäologe sieht anfangs nur Verfärbung, mehr nicht. Da ist heller Sand und plötzlich darin eine Ecke, die ganz anders ist. Dunkel und lehmig. Dass genau hier mal der Einstieg zu einem Fluchttunnel war, der im Sommer 1963 angelegt wurde, verrät die Verfüllung natürlich nicht. Und auch nicht die vielen dramatischen Geschichten, die mit diesem Tunnel zusammenhängen.

Eigentlich war es eine Betonplatte, eine sogenannte Fahrzeugsperre, die den Archäologen Torsten Dressler jetzt in den Mauerpark an die Bernauer Straße brachte. Bei Vorarbeiten der Berliner Wasserbetriebe, die hier aktuell einen Stauraumkanal bauen, war die Betonplatte zutage getreten. Ein aufmerksamer Anwohner bemerkte sie, ahnte, dass dies wohl Teil der Grenzanlage gewesen war. Über Umwege bekam so das Landesdenkmalamt davon mit, die Berliner Wasserbetriebe beauftragten den Ar-chäologen und so kam Torsten Dressler vor Ort. Der wiederum ist auch Experte für Berliner Fluchttunnel, deshalb wusste er, dass genau hier mal ein Fluchtversuch mit Tunnel gescheitert war. Als man auf die Steinfundamente eines ehemaligen Schuppens traf, war klar, in diesem Schuppen am ehemaligen Güterbahnhof war damals der Einstieg zum Tunnel gewesen.

Ziel des Tunnels war ein Keller in der Eberswalder Straße

Schicht für Schicht trug man den Sand ab, bis man auf die Verfärbung stieß. Im Westen war dessen Eingang gewesen. Ab März 1963 begannen vier junge Männer ihren Weg nach drüben zu graben, unter der Mauer hindurch – man wollte in Ost-Berli...

Lesen Sie hier weiter!