Death Grip Syndrom - Schwielen am Penis: Die unangenehmen Folgen von harter Masturbation
Sex fühlt sich zunehmend anstrengend an? Der Höhepunkt bleibt immer öfter aus? Möglicherweise steckt das Death Grip Syndrom dahinter. Sexualtherapeutin Beatrix Roidinger erklärt, wie man mit drei einfachen Tipps wieder mehr Intensität beim Sex erleben und seine Orgasmushemmung loswerden kann.
Was ist das Death Grip Syndrom und wie entsteht es?
Der Begriff „Death Grip Syndrom“ wurde 2003 vom amerikanischen Schriftsteller und Sex-Kolumnisten Dan Savage geprägt. Das Death Grip Syndrom beschreibt eine Desensibilisierung des Penis, die durch eine harte und monotone Masturbation entsteht – oft begleitet von intensiver visueller Stimulation durch Pornos. Durch den übermäßigen Druck gewöhnt sich der Penis an diese hohe Reizschwelle. Die sexuelle Stimulation beim penetrativen Sex reicht dann mit der Zeit nicht mehr aus, um zum Orgasmus zu kommen.
Warum kann das Death Grip Syndrom zu Orgasmusproblemen führen?
Durch die intensive mechanische Beanspruchung bei harter Masturbation kann es zu einer Verdickung der Haut am Penis kommen, ähnlich wie Schwielen an den Händen. Diese Verdickung verringert die Intensität der Empfindungen erheblich. Zudem werden die Nervenenden im Penis durch die ständige Überstimulation weniger empfindlich gegenüber sexueller Stimulation. Weder Vagina noch Anus können den gleichen Druck ausüben wie die Hand. Das führt dazu, dass die Stimulation beim Geschlechtsverkehr oft nicht ausreicht, um zum Orgasmus zu kommen.
Kann ein Handjob oder Blowjob das Problem lösen?
Leider ist es oft so, dass Männer, die unter dem Death Grip Syndrom leiden, auch bei anderen Formen der Stimulation Schwierigkeiten haben, zum Orgasmus zu kommen. Der spezifische Bewegungsablauf und der Druck, an den sich der Penis gewöhnt hat, lässt sich nicht exakt reproduzieren. Das führt dazu, dass auch diese Alternativen häufig nicht ausreichen, um die gewünschte sexuelle Befriedigung zu erreichen.
Welche Tipps gibt es, um das Death Grip Syndrom zu überwinden?
Um das Death Grip Syndrom zu überwinden, ist es wichtig, die Empfindsamkeit gegenüber verschiedenen Reizen wieder zu erhöhen. Das bedeutet, dass Männer lernen sollten, Erregung und Stimulation differenzierter und ganzkörperlicher wahrzunehmen. Indem der Körper wieder auf feinere Berührungen und vielfältigere Reize reagiert, wird es leichter, beim Sex den Orgasmus zu erreichen. Dies kann durch gezielte Übungen und Veränderungen in den Masturbationsgewohnheiten unterstützt werden.
1. Verzicht auf Pornos
Am besten ist es, eine Zeit lang auf Pornos zu verzichten und sich stattdessen auf die eigene Fantasie und Empfindung zu konzentrieren. Zu Beginn kann es eine Umstellungsphase geben, in der es schwieriger ist, in Erregung zu kommen. Aber diese Phase hilft, die Empfindsamkeit wieder zu steigern.
2. Zärtlichkeit kultivieren
Ich empfehle den Penis beim Masturbieren mit sanften, langsamen und vor allem abwechslungsreichen Grifftechniken zu stimulieren. Experimentieren mit wechselndem Druck – mal fester, mal leichter – kann helfen, den Penis wieder empfindlicher für Berührungen zu machen.
3. Erforschung anderer erogener Zonen
Viele Männer konzentrieren sich bei der Erregung nur auf den Penis bzw. die Eichel. Um das volle erotische Potenzial auszuschöpfen, ist es wichtig, auch andere erogene Zonen des Körpers zu erkunden und in das Liebesspiel zu integrieren. Besonders Hoden, Damm, Anus und Nippel sind stark mit Nerven durchzogen und können zu intensiven Erregungsquellen werden. Tatsächlich kann der gesamte Körper zu einer erogenen Zone werden, wenn man offen ist, seine sexuelle Kompetenz zu erweitern.
In jedem Fall wird ein kostenloser Online-Schnelltest empfohlen, um mögliche andere Ursachen für Orgasmusprobleme zu identifizieren.
Mit diesem Test finden Männer nicht nur die Ursache des Problems heraus, sondern bekommen je nach Ergebnis passende Lösungsansätze präsentiert.