Zur Deeskalation im Südchinesischen Meer - USA und China führen erstmals wieder direkte Militärgespräche

Der US-Befehlshaber für den Indopazifikraum, Admiral Samuel Paparo während einer Pressekonferenz.<span class="copyright">Getty Images / TED ALJIBE / Kontributor</span>
Der US-Befehlshaber für den Indopazifikraum, Admiral Samuel Paparo während einer Pressekonferenz.Getty Images / TED ALJIBE / Kontributor

Nach langer Unterbrechung haben amerikanische und chinesische Militärkommandanten wieder Gespräche aufgenommen. Eine Videokonferenz diente der Entschärfung von Spannungen im Asien-Pazifik-Raum.

Zur Entschärfung der Spannungen im Asien-Pazifik-Raum haben amerikanische und chinesische Militärkommandanten Gespräche aufgenommen, berichtet „CNN“. Am Dienstag fand eine Videokonferenz zwischen Admiral Samuel Paparo, dem Kommandeur des US Indo-Pacific Command, und General Wu Yanan, dem Kommandeur des Southern Command der Volksbefreiungsarmee statt.

Wiederherstellung der militärischen Kommunikation

Die Gespräche sind Teil eines schrittweisen Prozesses zur Wiederherstellung der hochrangigen militärischen Kommunikation zwischen den beiden Großmächten, die im August 2022 nach dem Taiwan-Besuch der damaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, abgebrochen wurde. Die Wiederaufnahme der Gespräche wurde während eines Besuchs des nationalen Sicherheitsberaters des Weißen Hauses, Jake Sullivan, in Peking Ende letzten Monats vereinbart.

Während der Konferenz betonte Admiral Paparo die Notwendigkeit nachhaltiger Kommunikation zwischen Militärführern zur „Klarstellung von Absichten und Verringerung des Risikos von Fehlwahrnehmungen oder Fehleinschätzungen“. Zudem rief er laut „CNN“ dazu auf, „gefährliche und potenziell eskalierende Taktiken im Südchinesischen Meer und darüber hinaus zu überdenken“.

Konfrontation zwischen den Philippinen und China

Insbesondere im Südchinesischen Meer, wo es in den letzten Monaten zu einer Reihe gewalttätiger Konfrontationen zwischen chinesischen und philippinischen Schiffen gekommen ist, könnten Missverständnisse schnell zu einem regionalen Konflikt eskalieren. China beansprucht fast das gesamte südchinesische Meer, trotz eines internationalen Urteils, das diese Ansprüche als unrechtmäßig erklärt.

Die Wiederaufnahme der Kommunikation ist auch deshalb besonders bedeutend, da die beiden Kommandeure zuvor noch nie direkt miteinander gesprochen hatten. Das Pentagon hatte lange darauf gedrängt, eine solche Kommunikationsebene zu schaffen, besonders angesichts der verstärkten aggressiven Aktivitäten Chinas im Südchinesischen Meer. Laut „Financial Times“ haben beide Militärs die Gespräche als „konstruktiv und respektvoll“ beschrieben. Diese seien ein „tiefgehender Austausch von Ansichten zu Fragen von beiderseitigem Interesse“ gewesen.