Demenz: "Die Krankheit ist wie der Verlust des Ich"

Gisela Gehrmann kennt sich mit Demenzerkrankungen aus

Gisela Gehrmann ist Krankenschwester, Gerontologin und Expertin für Demenzerkrankungen. In Potsdam hat sie das Unternehmen "Schickes Altern" gegründet. Dort gibt es Vorträge, Treffpunkte, Unternehmungen, Beratung und Weiterbildung für Senioren. Wir sprachen mit Gisela Gehrmann über typische Anzeichen einer Demenz, unsere Angst vor dem Vergessen – und über das, was an Demenz Erkrankte und Pflegende besonders dringend brauchen.

"Schickes Altern" und Demenz – das klingt ein bisschen wie Hohn. Wie passt das eigentlich zusammen?

Gisela Gehrmann: Das Alter ist mein Lebensthema, schon als junge Frau hat mich das fasziniert. Als Krankenschwester und später freiberufliche Gerontologin ist Demenz in ihren vielen Facetten mein Thema geworden. Ich merkte, dass ich Pfleger gut erreichen konnte und dann begann meine Vortragstätigkeit. Allerdings dachte ich vor ein paar Jahren, dass ich es nicht aushalten würde, bis zu meiner eigenen Rente über die Defizite des Alters zu reden. Mir lag auch am Herzen, die schönen Seiten des Alters unter die Leute zu bringen. Diese Gelassenheit, dieses Selbstbewusstsein, diese innere Unabhängigkeit, die sich bei den meisten Menschen jenseits der 50 einstellt!

Worüber sprechen Sie zu den Pflegekräften, die Ihre Vorträge besuchen?

Vieles, auch Essen und Trinken in der Demenz, ist ein ganz wichtiger Punkt. Demenzkranke vergessen manchmal, was Essen ist und was die Spielregeln des Essens bei uns sind. Andere sind auch unruhig beim Essen oder laufen den ganzen Tag un...

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