Demo gegen Corona-Maßnahmen in München gestoppt

Die Polizei hat in München einen Demonstrationszug gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag zunächst gestoppt, dann wurde er vom Veranstalter vorzeitig beendet.

ARCHIV - 30.05.2020, Bayern, München: Eine Teilnehmerin einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen der Politik steht auf der Theresienwiese und hält ein Schild mit der Aufschrift "Freiheit / Fake Pandemie" in den Händen. Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Symbolbild: dpa

“Die Teilnehmer halten sich nicht an die Infektionsschutzauflagen, es wird nur vereinzelt Mund-Nasen-Schutz getragen”, teilte die Polizei auf Twitter mit. “Derzeit laufen Gespräche mit der Versammlungsleitung.” Der Zug war am Odeonsplatz gestartet und hat die Theresienwiese als Ziel, wo am Nachmittag die Hauptkundgebung stattfinden soll. Die Polizei war mit 1.400 Kräften im Einsatz.

Verwaltungsgerichtshof kippt Teilnehmerbeschränkung

Der Demonstration war eine juristische Auseinandersetzung um Form und Größe der Veranstaltung vorausgegangen. Erst in der Nacht zum Samstag kippte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof eine von der Stadt ausgesprochene Teilnehmerbeschränkung auf 1.000 Protestierende. Die Veranstalter hatten 5.000 für die Abschlusskundgebung und 500 für den Demonstrationszug angemeldet.

10.000 Teilnehmer in München

Zur Corona-Demonstration in München sind am Samstag doppelt so viele Teilnehmer gekommen wie von den Veranstaltern angekündigt. «Wir gehen derzeit von 10 000 Teilnehmern aus», sagte eine Sprecherin der Münchner Polizei. Die Hauptkundgebung musste knapp eine Stunde nach Beginn unterbrochen werden, weil Abstandsregeln nicht eingehalten wurden und Teilnehmer keine Masken trugen. Die Organisatoren der Demo, die Initiative «Querdenken 089», hatten 5000 Teilnehmer angemeldet.

Auch an dem vorangegangenen Demonstrationszug durch die Münchner Innenstadt hatten deutlich mehr Menschen teilgenommen als zugelassen waren. Nach Polizeiangaben waren es in der Spitze 3000 statt der erlaubten 500.

Auch in Hannover wird demonstriert

Auch in Hannover gingen Demonstranten gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung auf die Straße. Dabei bot die Polizei starke Kräfte auf. Gegen Mittag sprach sie von 350 Teilnehmern, erwartete bei dem Aufmarsch und einer anschließenden Versammlung bis zum Abend aber 2.000. Eine Rednerin sprach von einer "Fake-Pandemie". Eine private Initiative hatte den "Walk to freedom" (Gang zur Freiheit) angezeigt. Gleichzeitig waren mehrere Gegendemonstrationen geplant, etwa von der Linken Jugend und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

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