Bei Demo gegen rechts in Berlin - „Empathieloser Bekenntniskitsch“ - Grüne sorgen mit Selfie für Empörung
Tausende Demonstranten sind am Samstag in mehreren deutschen Städten gegen einen „Rechtsruck“ in der Politik und für „Haltung und Anstand“ auf die Straße gegangen. Unter den Teilnehmern waren auch Spitzenpolitiker der Grünen. Ein fröhliches Selfie von ihnen sorgt nun für massive Kritik.
Mit Lampen und Lichterketten haben Zehntausende Menschen am Brandenburger Tor in Berlin gegen einen Rechtsruck und für die Demokratie demonstriert. Das „Lichtermeer“ richtete sich gegen ein Erstarken der AfD und anderer rechter Parteien in Europa, gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump und den Einfluss des Tech-Milliardärs Elon Musk .
Die Polizei sprach von bis zu 35.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die Veranstalter schätzten die Menge auf 100.000 Menschen.
Empörung über Selbstverliebtheit der Grünen auf Demo gegen Rechts
Die Demonstranten wollten in erster Linie ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen, was besonders angesichts des Wahlerfolgs der AfD bei früheren Bundestagswahlen als notwendig erachtet wurde.
Grünen-Parteichefin Franziska Brantner veröffentlichte auf X ein Selfie, das sie gemeinsam mit prominenten Grünen-Mitgliedern wie Co-Parteichef Felix Banaszak, Familienministerin Lisa Paus, Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und Staatssekretär Michael Kellner zeigt. Ihre fröhlichen Gesichter erzeugten jedoch Empörung in den sozialen Medien.
Viele Nutzer empfanden die gut gelaunten Bilder als deplatziert, insbesondere nach den tödlichen Messerangriffen in Aschaffenburg durch einen ausreisepflichtigen Afghanen. Eine Nutzerin schrieb: „Ich bete, dass die Angehörigen der Opfer diese abgeschmackten Selfies nicht sehen.“
Politische Reaktionen auf das umstrittene Foto
Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Tino Sorge zeigte sich empört über die Bilder. Auf X kommentierte er: „Dieses schaurige Grinsen drei Tage nach den Morden von Aschaffenburg macht fassungslos.“ Linda Teuteberg von der FDP nannte das Foto „empathielosen Bekenntniskitsch“.
Union plant weitreichende Verschärfung im Asylrecht
Als Reaktion auf die jüngsten Ereignisse kündigte Unionsfraktionschef Friedrich Merz weitreichende Verschärfungen im Asylrecht an und plant Anträge dazu noch diese Woche im Bundestag einzubringen. Er strebt dafür Unterstützung aller Fraktionen außer AfD an.