Demokratin verzeichnet Zugewinne - Erste TV-Debatte gibt Harris Umfrage-Schub

Kamala Harris während der TV-Debatte mít Donald Trump am 10.09.2024 in Philadelphia, Pennsylvania.<span class="copyright">Win McNamee/Staff/Getty Images</span>
Kamala Harris während der TV-Debatte mít Donald Trump am 10.09.2024 in Philadelphia, Pennsylvania.Win McNamee/Staff/Getty Images

Die erste TV-Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump ist mittlerweile eine Woche her. Der direkte Schlagabtausch beider Kandidaten hat der Demokratin offensichtlich einen Umfrageschub verliehen.

Einer aktuellen Prognose des bekannten Meinungsforschungsorgans „FiveThirtyEight“ zufolge ist die Wahrscheinlichkeit eines Wahlsieges für den ehemaligen Präsidenten Donald Trump erstmals unter 40 Prozent gefallen, berichtet „Newsweek“.

Dieser Rückgang ist auf eine Reihe starker Umfrageergebnisse für Vizepräsidentin Kamala Harris zurückzuführen, die ihre Chancen, das Electoral College zu gewinnen, auf über 60 Prozent erhöht haben.

TV-Debatte als möglicher Wendepunkt

Als das Modell nach dem Rücktritt Joe Bidens von seiner Kandidatur neu gestartet wurde, hatte Trump noch eine Gewinnchance von 41 Prozent, die bis zur TV-Debatte bei „ABC“ am 10. September stetig anstieg, berichtet „Newsweek“.

Die TV-Debatte scheint aber eine Wende eingeläutet zu haben. Danach sind Harris' Umfragewerte einem Bericht von „ABC News“ zufolge leicht gestiegen. Eine nationale Umfrage von „Ipsos/Reuters“ zeigte demnach, dass Harris einen Prozentpunkt hinzugewonnen hat, während sie in Umfragen von „RMG Research“ und „Morning Consult“ jeweils einen Zuwachs von zwei Prozentpunkten verzeichnen konnte.

Dies spiegelt sich auch in der aktualisierten Prognose von „FiveThirtyEight“ wider, die berechnet, dass Harris nun in 62-von 100 simulierten Fällen den Sieg im Electoral College davontragen würde.

Trump-Team sieht trotzdem Erfolgserlebnis

Ein internes Memo des Trump-Lagers zeigt jedoch „Newsweek“ zufolge, dass man dort mit den Umfragewerten in der Woche nach der „ABC“-Debatte zufrieden war.

Eine Befragung von 1.893 wahrscheinlichen Wählern in sieben wichtigen Bundesstaaten ergab demnach, dass der ehemalige Präsident mit drei Prozentpunkten Vorsprung führt.

Harris punktet in Schlüsselstaaten

Dadurch, dass am Ende das Electoral Collage den Wahlausgang entscheidet, sind nationale Umfragen zwar ein nützliches Stimmungsbarometer, laut „ABC News“ sind es aber die staatlichen Umfragen, die wirklich zählen. Neueste Umfragen zeigen dem Bericht zufolge, dass Harris in wichtigen Staaten wie Nevada, New Hampshire, Pennsylvania und Wisconsin gut abschneidet.

In Pennsylvania, das laut „Newsweek“ gemeinhin als der wichtigste Swing-State dieser Wahl gilt, bescheinigte eine Umfrage der Demokratin 48,6 Prozent, während Trump 45,6 Prozent erhielt.

Silvers Modell kippt Prognose zugunsten Trumps

Die Auswirkungen dieser positiven Umfrageergebnisse für Harris sind spürbar. „Die ersten Nach-Debatten-Umfragen sind eingetroffen und haben Harris in unserer Prognose leicht geholfen“, sagte Nate Silver, Gründer von „FiveThirtyEight“ laut „Newsweek“.

Allerdings warnte Silver davor, diese Daten überzuinterpretieren. Sein eigenes Modell, das über seinen Blog „Silver Bulletin“ läuft, dreht die Gewinnchancen nahezu ins genaue Gegenteil, weist 60 Prozent für Trump und 38 Prozent für Harris aus.

Lage bleibt weiterhin dynamisch

Mit noch sieben Wochen bis zur Wahl bleibt die Lage allerdings weiterhin dynamisch, wie „ABC News“ berichtet. Viele große Umfrageunternehmen haben demzufolge noch keine neuen Daten nach der Debatte veröffentlicht, was bedeutet, dass sich das Bild in den kommenden Wochen weiter ändern könnte.

Das US-Nachrichtenmedium verweist außerdem darauf, dass auch weitere Wahlkampfveranstaltungen noch neue Erkenntnisse liefern, die öffentliche Wahrnehmung verändern und damit entscheidenden Einfluss nehmen können.