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Demonstration: Corona-Krise: Tag der Großdemonstrationen in Berlin

Rebecca Berzen ist morgens um 2 Uhr aufgestanden und hat sich auf den Weg nach Berlin gemacht. Gegen 12 Uhr steht sie auf dem Platz des 18. März mit einem Plakat in ihrer Hand. „Wir vermissen Euch“ und „Das Karussell muss sich weiterdrehen“ steht auf dem Plakat. „Eigentlich würde ich jetzt mit einem Imbissstand in Duisburg Beeck stehen“, sagt sie, „dort ist normalerweise Anfang Juli immer eine Kirmes.“ Doch wegen des Verbots von Großveranstaltungen fallen sämtliche Volksfeste derzeit aus. Berzen will das nicht hinnehmen: „Wenn Parks und Biergärten aufmachen dürfen, dann sollten auch Volksfeste wieder öffnen dürfen.“

Die 27-Jährige ist nicht allein mit diesem Gedanken. Mehrere Tausend Schausteller stehen am Donnerstag in einigem Abstand zueinander am Platz hinter dem Brandenburger Tor. Umrahmt werden sie von einer Kolonne von Lkw und Kleintransportern, die symbolisch die Gondel einer Achterbahn oder ein Flammkuchen-Häuschen auf der Ladefläche aufgebaut haben. Die Schausteller sind wütend und pfeifen und rufen, dass ihnen die Existenz genommen werde.

<span class="copyright">Jörg Krauthöfer</span>
Jörg Krauthöfer

Schausteller können immer noch nicht arbeiten

Die Coronavirus-Krise ist zwar in Deutschland weitgehend unter Kontrolle, aber die rund 5300 Schausteller-Betriebe – fast ausschließlich Familienbetriebe – können immer noch nicht arbeiten. Sie haben zum Teil Soforthilfe beantragt, haben aber nach wie vor Ausgaben, Kredite, Lagermiete. Das Oktoberfest ist abgesagt, und noch jetzt ist nicht klar, ob ab September andere Volksfeste wieder sta...

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