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"Derrick"-Aus im ZDF: Horst Tappert wegen SS-Vergangenheit für immer verbannt

Er schlüpfte für über 20 Jahre in die Rolle von Deutschlands bekanntestem TV-Kommissar: Horst Tappert. Doch den berühmten “Derrick” werden Fans der Krimiserie zukünftig nicht mehr sehen können: Das ZDF wird in Zukunft keine Wiederholungen mehr zeigen aufgrund der SS-Vergangenheit des 2008 verstorbenen Schauspielers.

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Die kam vor rund drei Jahren ans Licht: So stellte sich heraus, dass Horst Tappert 1942 als 19-Jähriger bei einer Flak-Abteilung unter dem Kommando der Waffen-SS diente. Allerdings konnte bislang nicht nachgewiesen werden, ob er während dieser Zeit an Kriegsverbrechen beteiligt war und inwiefern seine Teilnahme am Krieg freiwillig oder forciert war. Eine posthume Verurteilung in Form einer TV-Verbannung bis in alle Ewigkeit gibt es nun dennoch.

So reagieren die Fans auf die “Derrick”-Verbannung

Schon damals hatte das ZDF im Zuge der Berichterstattung angekündigt, “Derrick” nicht mehr zeigen zu wollen – und dabei bleibt es auf eine aktuelle Nachfrage von “Bild” auch. “Das ZDF plant auch weiterhin keine Wiederholungen”, wird ein Sprecher des öffentlich-rechtlichen Senders von dem Boulevardblatt zitiert. Ehemalige Wegbegleiter, wie “Derrick”-Redakteur Claus Legal oder sein ehemaliger Assistent Fritz Wepper, können diese Entscheidung nicht wirklich nachvollziehen.

“Man muss eine persönliche Vergangenheit auch immer im Verhältnis zur damaligen Zeit einordnen”, erklärte Wepper im Gespräch mit “Bild”. Ein Stück Fernsehkult einfach zu verbannen, weil die Geschichte eines Darstellers Fragen aufwerfe, halte er für übertrieben und auch eine Bevormundung des Zuschauers. Ähnlich sieht das auch Claus Legal: “Ich würde aus heutiger Sicht nicht so abwertend urteilen. Er hat in seinem Leben danach längst bewiesen, dass er fest auf dem Boden des Grundgesetzes steht.”

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