"Derrick"-TV-Verbannung wegen SS-Vergangenheit: Sohn Ralph Tappert hat kein Verständnis

Der Krimiserien-Klassiker"Derrick" soll auch weiterhin nicht mehr im TV ausgestrahlt werden. Schuld daran trägt die SS-Vergangenheit des mittlerweile verstorbenen Horst Tappert. Das stößt seinem Sohn Ralph Tappert sauer auf. Er kann die Haltung des Senders ZDF, der keine Wiederholungen der Serie mehr zeigen will, nicht verstehen. Gegenüber der "Bild" sagte er: "Mein Vater muss sich nach seinem Tod öffentlich diffamieren lassen! Eine tolle Honorierung eines Gentleman, der immer integer war."

Über die Rolle seines Vaters im Zweiten Weltkriegs sagt der Uni-Dozent: "Er war gerade 19 Jahre alt. Er hatte mit der SS nichts tun." Der ZDF nimmt die SS-Vergangenheit offenbar nicht so leichtfertig hin. Nachdem im Jahre 2013 bekannt wurde, dass Horst Tappert als Jugendlicher unter einem Kommando der Waffen-SS diente, nahm der öffentlich-rechtliche Sender "Derrick" aus dem Programm.

Laut Berichten der "Bild" bleibt der Sender auch drei Jahre danach seinem Verbannungs-Pfad treu – zum Missfallen vieler "Derrick"-Fans. "Die haben doch nicht alle Latten am Zaun!", beschwert sich beispielsweise ein Twitter-Nutzer beim ZDF, wie die "Gala" berichtet. Ein anderer Fan schreibt: "Ganz übles Nachtreten – Horst Tappert wird mir immer in guter Erinnerung bleiben."

Auch der Derrick-Fanclub zeigt sich empört gegenüber der Entscheidung des ZDFs. Im Interview mit "spot on news" soll Fanclub-Vorsitzender Patrick Heisch gesagt haben: "In Gesprächen mit Ralph Tappert wurde mir erklärt, dass sich sein Vater als junger Soldat aus Verzweiflung einer SS-Flakdivision angeschlossen hatte." Weitere Informationen gebe es darüber allerdings nicht.

Heisch sieht in der Verbannung von "Derrick" eine "Bevormundung des Zuschauers". Er vermutet jedoch noch ganz andere Gründe. So glauben er und sein Fanclub, dass der Sender versucht, sein Programm zu verjüngen. Da passe eine Serie wie "Derrick" nicht mehr ins Bild.