Merkels Youtube-Interview könnte sie in Schwierigkeiten bringen — aber nicht wegen ihrer Aussagen

Angela Merkel im YouTube Interview
Angela Merkel im YouTube Interview

Am Mittwoch stellte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel den Fragen vier junger Youtuber auf der gleichnamigen Videoplattform. Unter dem Hashtag #DeineWahl sollten besonders Erstwähler animiert werden, sich zu beteiligen. Gut einen Monat vor der Bundestagswahl die perfekte Möglichkeit für die CDU-Politikerin, besonders unter jungen Menschen auf Stimmenfang zu gehen.

Doch die Sache hat einen Haken: Der Termin wurde nicht von dem Wahlkampfteam ihrer Partei organisiert, sondern vom Kanzleramt, wie „Motherboard“ recherchierte. Auf Anfrage von Business Insider bestätigte die Pressestelle der CDU, an der Organisation nicht beteiligt gewesen zu sein und verwies auf auf die Bundespressestelle.

Da das Interview im Kontext der anstehenden Bundestagswahl stattfand, ist es jedoch als Wahlkampfevent der Politikerin Angela Merkel zu verstehen, nicht als Auftritt der Bundeskanzlerin. In der Politik ist es eine moralische Grundregel, Wahlkampfarbeit und Regierungsarbeit strikt voneinander zu trennen.

Das hat das Kanzleramt jedoch nicht beachtet. „Motherboard“ zitiert einen Sprecher der SPD, der den Vorfall „eine unglaubliche Verquickung von Staat und Partei“ nennt. Aus der FDP hieß es, „Die Freien Demokraten kritisieren die Vermischung von Partei- und Regierungsarbeit der CDU. Schon die Übernahme von Wahlkampfaufgaben durch Kanzleramtschef Peter Altmaier hat gezeigt, dass die CDU nicht davor zurückschreckt, Wahlkampf auf Kosten des Steuerzahlers zu machen.“

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