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Deutlich wie nie: der Unterschied zwischen Donald Trump und Barack Obama

Donald Trump spricht am 27. Oktober 2019 über den Tod des Terroristen Abu Bakr al-Baghdadi. Rund 50 Minuten dauert die wirre Rede. Foto: AP Foto / Andrew Harnik
Donald Trump spricht am 27. Oktober 2019 über den Tod des Terroristen Abu Bakr al-Baghdadi. Rund 50 Minuten dauert die wirre Rede. Foto: AP Foto / Andrew Harnik

Nachdem unter ihrer Führung je ein Terroristen-Anführer getötet worden war, traten Donald Trump und Barack Obama vor die Öffentlichkeit. Wie sie sich dabei präsentierten und was sie sagten, zeigt heute im Vergleich deutlich wie nie zuvor den Unterschied zwischen den beiden Präsidenten.

Zwei Top-Terroristen wurden unter dem Kommando des jeweils regierenden US-amerikanischen Präsidenten getötet: der al-Qaida-Anführer Osama bin Laden im Jahr 2011 unter Barack Obama und vor wenigen Tagen der Befehlshaber des Islamischen Staat Abu Bakr al-Baghdadi unter Donald Trump. Wie die beiden „Führer der freien Welt“ danach über ihre jeweilige Geheimdienstoperation sprachen, machte so eindrücklich wie selten zuvor die Unterschiede zwischen den beiden Präsidenten klar.

Militär unter Trump: „Klopf, klopf, darf ich reinkommen?“

Obama erklärte in ungefähr neun Minuten den gesamten Einsatz „Operation Neptun’s Spear“. Dabei sprach er ruhig und exakt, erhob sich dabei nicht über den Toten. Zudem betonte er stets, dass der Einsatz nicht ihm oder dem Militär zu verdanken sei, sondern dem ganzen amerikanischen Volk. Beispielhaft sagte er: „Die Vereinigten Staaten haben am Einsatzort eine gezielte Operation durchgeführt. Nach einem Feuergefecht wurde Osama bin Laden getötet. Seine Leiche wurde sicher verwahrt.“

Trump auf der anderen Seite sprach rund 50 Minuten davon, wie Spezialkräfte „viel herumgeballert und gesprengt haben, sie sind nicht mal durch die Vordertür gekommen, wie man sich ja eigentlich denken würde, wenn man eine ganz normale Person ist, dass man dann sagt: ‚Klopf klopf, darf ich reinkommen...?‘“

Trumps Reden wirken niedergeschrieben oft konfus, da er zum Improvisieren neigt. Doch besonders im Vergleich zum militärisch präzisen Ton, den Obama angeschlagen hatte, wirkten Trumps ausufernde und hämische Beschreibungen unangebracht: So sei al-Baghdadi „gestorben wie ein Hund!!“

Zusammenschnitt zeigt drastische Unterschiede

Apropos Hund: Trump hatte nach der erfolgreichen Tötung des Terroristen al-Baghdadi das Bild eines Hundes auf Twitter veröffentlicht, welcher an der Geheim-Operation beteiligt gewesen sein soll („GREAT JOB“). Dazu schrieb er noch, dass extra die Geheimhaltung des Bildes aufgehoben worden sei, was aber nicht für den Namen des Tieres gelte.

Wer sich das präsidiale Gerede in den zwei Videos sparen will, immerhin dauert das eine gute Stunde, für den hat die „Jimmy Kimmel“-Show einen Mix der beiden Reden parat.

Auch über Pressebilder wurde schon ausführlich diskutiert

Ihre beiden „Reden an die Nation“ waren dabei nicht der erste Vergleich, der stellvertretend für den Umgang der beiden Präsidenten mit ihren Tötungs-Einsätzen gezogen worden war. Vor zwei Tagen erst debattierte die Öffentlichkeit über die unterschiedlichen Bilder, die Trump und Obama während des jeweiligen Moments der Entscheidung im „Situation Room“ des Weißen Haus zeigen.

Der „Spiegel“ schreibt dazu, dass ein gewisser „Qualitätsunterschied nicht von Hand zu weißen“ sei. Obama sitze in seiner Aufnahme, die „lebendig und authentisch“ wie das Standbild eines Films wirke, nicht im Mittelpunkt, sondern das verantwortliche Militär. Obama inszeniere sich selbst damit als einer, der sich informiere. Trump auf der anderen Seite blicke in seinem Bild mit „grimmiger Entschlossenheit“ in die Kamera, die Szene sei zudem völlig gestellt, um Trump als Entscheider „wuchtig“ ins Zentrum des Geschehens zu bringen.