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"Der deutsche Joker": "Tatort"-Fans verneigen sich vor Lars Eidinger

Dieser Mann hinterlässt Eindruck: Lars Eidinger hat in der Rolle des Killers Kai Korthals "Tatort"-Geschichte geschrieben. (Bild: NDR / Thorsten Jander)
Dieser Mann hinterlässt Eindruck: Lars Eidinger hat in der Rolle des Killers Kai Korthals "Tatort"-Geschichte geschrieben. (Bild: NDR / Thorsten Jander)

Zum dritten Mal spielte Lars Eidinger am Sonntag den Mörder Kai Korthals im Kieler "Tatort". Auf Twitter und Facebook sammeln sich seither viele Stimmen voller Lob.

Es war eine besondere Geschichte in über 50 Jahren "Tatort", die am vergangenen Sonntag zu Ende ging: Zweimal, 2012 in "Borowski und der stille Gast" und 2015 in "Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes", hatte Lars Eidinger bereits den Mörder Kai Korthals im Kieler "Tatort" verkörpert. Nie zuvor war ein Täter in mehreren unabhängigen Filmen zurückgekehrt.

Am vergangenen Sonntag führte "Tatort: Borowski und der gute Mensch" die Geschichte um Korthals nun zu einem blutigen Ende. Nur eine bizarre Szene von vielen: Der Killer Korthals tarnt sich mit dem Sommerkleid und dem Skalp eines Mordopfers, um unerkannt durch eine Polizeikontrolle zu kommen. Wie viel Eindruck dieser Auftritt hinterlassen hat, lässt sich in den sozialen Medien ablesen. Dort verneigt sich eine Vielzahl an User vor dem diabolischen Schauspieltalent des Lars Eidinger.

"Lars könnte noch die Hölle an die Wand spielen", kommentiert eine Userin auf der offiziellen Facebook-Seite des "Tatorts": "Er ist wahnsinnig gut! Gänsehaut pur! Mehr davon..." Eine weitere Userin schreibt: "Sehr gut, Note 1. Spannend, teilweise verstörend, aber auch gleichzeitig sehr emotional. Lars Eidinger kann solche Rollen einfach!" Ein dritter Useri fordert gar: "1+! Lars Eidinger for Schauspielerpresident!!!!"

Zum dritten Mal spielte Lars Eidinger den "Tatort"-Mörder Kai Korthals. (Bild: NDR / Thorsten Jander,)
Zum dritten Mal spielte Lars Eidinger den "Tatort"-Mörder Kai Korthals. (Bild: NDR / Thorsten Jander,)

"Lars Eidinger ist gerade nicht in Deutschland"

Auf Twitter fallen die Reaktionen in der Mehrzahl nicht weniger euphorisch aus: "Ich würde Lars Eidinger gerne schreiben, dass seine Darstellung des Kai Korthals im #Tatort wie immer grandios war, aber ich hab ein bisschen Sorge, dass er vorbeikommt", witzelt eine Person. Eine andere schreibt augenzwinkernd: "Lars Eidinger ist gerade nicht in Deutschland. Ihr könnt alle heute nach Hause kommen ohne die Wohnung zu checken." Eine Anspielung darauf, dass der Psychokiller Korthals im "Tatort" in fremde Wohnungen eindringt und an den Zahnbürsten der jeweiligen Bewohner leckt.

Selbst die SPD-Bundestagsabgeordnete Dorothee Martin outete sich als echter Krimi-Fan: "Erst den neuen James #Bond geschaut und dann #Tatort mit Lars Eidinger. Was soll jetzt noch kommen...?!", twitterte die 43-Jährige.

"Erinnern Sie sich an James Bond und M?"

Den Vergleich zum Agenten Ihrer Majestät zog auch ein anderer Nutzer: "Erinnern Sie sich an James Bond und M?", fragte er. "So sehen sie heute aus." Dazu stellte er ein Bild des derzeitigen "Bond"-Darstellers Daniel Craig und der Figur M (gespielt von Judi Dench" sowie einem Bild aus dem aktuellen "Tatort" mit Kommissar Borowski (Axel Milberg) und Lars Eidinger als Kai Korthals und fragte: "Fühlen Sie sich nun alt?"

Daneben wird die Korthals-Figur oft mit dem "Joker" aus dem gleichnamigen "Batman"-Ablegerfilm verglichen - Joaquin Phoenix spielte hier den Psychopathen. Diesem User fällt eine deutsche Kinolegende als Referenz ein: "Lars Eidinger ist der Klaus Kinski des 21. Jahrhunderts."

Vereinzelt negative Stimmen

Doch wie immer gibt es auch einige negative Kommentare: "Teil 1 & 2 waren Klasse, aber der Abschluss kam da nicht mit", kommentierte ein Nutzer auf Facebook: "Das Drehbuch war eine Katastrophe. So was von blöden Szenen. Der Hammer war das Ende ... lachhaft wie der Eidinger ins Polizeigebäude spaziert ist. Auch der Vater mit der Schrottflinte schon im Gebäude. Das wird der Polizei überhaupt nicht gefallen. Teil 1 bekommt eine 1. Auch Teil 2 war nahe dran, aber für Teil 3 gibt es eine 5". Auch andere vereinzelte Stimmen kritisierten das Drehbuch von Sascha Arango sowie die Szene, in welchen Eidinger in Frauenkleidern an der Polizei vorbeifährt.

Kehr Kai Korthals noch einmal zurück?

Am Ende der "Tatort"-Folge "Borowski und der gute Mensch" richtet sich Kai Korthals selbst. "Schade, dass Lars Eidinger jetzt endgültig 'weg' ist", bemerkt dazu eine Twitter-Userin. Doch womöglich bietet sich noch eine Hintertür. Wie "Bild" erfahren hat, gibt es beim NDR Planspiele über einen weiteren Korthals-"Tatort", der seine Vorgeschichte erzählt.