Deutsche verpasst WM-Titel

Lisa Brennauers Traum vom Regenbogentrikot zerplatzte nach einem gescheiterten Ausreißversuch, stattdessen krönte sich Olympiasiegerin Anna van der Breggen zur Königin von Imola.

48 Stunden nach dem Triumph im Einzelzeitfahren der Radsport-Weltmeisterschaft feierte die Niederländerin am Samstag im Straßenrennen das seltene WM-Double. Dies war zuvor nur der Französin Jeannie Longo-Ciprelli 1995 gelungen.

"Es war verdammt schwer. Es ging nur hoch und runter, dazu kam der Wind", sagte Brennauer und lobte die dominierenden Niederländerinnen: "Es war eine super starke Mannschaftsleistung wieder von denen. Hammer Taktik, sie haben wieder alles richtig gemacht."

Brennauer enttäuscht, Lippert überrascht

Brennauer erreichte vor den Augen ihrer mitgereisten Eltern das Ziel am Ende auf Platz neun, Nachwuchshoffnung Liane Lippert (Friedrichshafen) erkämpfte sich einen starken fünften Rang. "Ich bin wirklich glücklich darüber. Ich bin ein schlaues Rennen gefahren und konnte mit den Besten mithalten", sagte Lippert dem ZDF. Die letzte Hoffnung des BDR auf eine Medaille liegt nun auf dem Berliner Maximilian Schachmann, der das deutsche Team am Sonntag im abschließenden Straßenrennen der 87. Titelkämpfe anführt.

Den niederländischen Doppelsieg machte Titelverteidigerin Annemiek van Vleuten perfekt, die trotz Handgelenksfraktur kurzfristig zugesagt hatte. Elisa Longo Borghini (Italien) gewann die Bronzemedaille.

Bis zur ersten Attacke vergingen eineinhalb von fünf Runden auf der jeweils 28,8 km langen Schleife: Die Belgierin Valerie Demey blies nach 36 km am Mazzolano, dem ersten von zwei steilen Anstiegen, zum ersten Angriff. Nach knapp zehn Kilometern wurde sie vom Hauptfeld ohne große Mühe eingeholt. Vor allem die deutsche und die niederländische Mannschaft machten Tempo.

Van der Breggen deklassiert Konkurrenz

Dem anschließenden Ausreißversuch der Kanadierin Alison Jackson schloss sich Brennauer an - zunächst mit Erfolg. Die neunköpfige Gruppe um die Duracherin fuhr über zwei Minuten Vorsprung heraus. Auf den teilweise engen Straßen hatte das Peloton zunächst Probleme, den Ausreißern zu folgen.

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Doch die erwartete Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Die mit Top-Stars gespickte niederländische Mannschaft übernahm das Kommando und fuhr die Lücke in der vorletzten Runde 42 km vor dem Finale zu.

Es folgte der große Auftritt von van der Breggen, die den Rest des Feldes mit ihrem unnachahmlichen Fahrstil deklassierte und auf den letzten 40 km nie in Gefahr geriet, eingeholt zu werden.