Deutscher Journalisten-Verband warnt vor Interviews mit Martina Gedeck

Martina Gedeck bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises 2016 in Berlin

Interviews zu geben, gehört für bekannte Schauspieler eigentlich zum Tagesgeschäft. Um Filme zu promoten und um beim Publikum im Gedächtnis zu bleiben. Um einen gewissen Einfluss auf Berichterstattung und Image zu haben, fordern die prominenten Persönlichkeiten von den Journalisten nicht selten eine Autorisierung des Artikels, in dem ihre Zitate veröffentlicht werden. Der Deutsche Journalisten-Verband hat nun einen besonders extremen Fall öffentlich gemacht:

In einer Pressemitteilung sprach der DJV am Donnerstag eine Warnung vor Interviews mit der Schauspielerin Martina Gedeck (54, "Der Baader Meinhof Komplex") aus.

Demnach würden Journalisten vor Interviews mit Gedeck dazu aufgefordert, bestimmten Interviewvereinbarungen zuzustimmen, "in denen eine inakzeptable Autorisierung weit über die Zitate der Schauspielerin hinaus gefordert wird". So fordere der Vertrag unter anderem ein Mitspracherecht der Künstlerin, was Überschrift, Unterüberschriften, Zwischenüberschriften, Bildunterschriften und Hervorhebungen durch Fettdruck im Fließtext anbelange.

"Wenn Journalisten zu Werbeträgern degradiert werden sollen, ist Boykott die einzig mögliche Antwort", lautet das Urteil des DJV-Bundesvorsitzenden Frank Überall in der Pressemitteilung. Die Forderungen bezeichnete er als "nicht hinnehmbaren Eingriff in das Layout". Gedecks Management äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Aktueller Anlass für die Warnung des DJV waren laut dem Branchenportal "Meedia" Interviews, die die Schauspielerin im Rahmen der ARD-Produktion "Terror" hätte geben sollen.

Foto(s): imago/Future Image