Snowboard: Zwei deutsche Medaillen - Ledecka historisch

Selina Jörg (l.) und Ramona Hofmeister (r.) mussten sich nur Ester Ledecka geschlagen geben

Silber für Selina Jörg, Bronze für Ramona Hofmeister: Am historischen Tag für die nunmehr zweifache Olympiasiegerin Ester Ledecka haben die deutschen Snowboarderinnen dem Druck der Erwartungen standgehalten und wie vor vier Jahren im letzten Rennen der Olympischen Spiele gleich zwei Medaillen gewonnen. In Sotschi holten Anke Kartens, heute Wöhrer, und Amelie Kober ebenfalls Silber und Bronze im mittlerweile aus dem Programm gestrichenen Parallel-Slalom (Zeitplan der Olympischen Spiele).

Beim Parallel-Riesenslalom im Phoenix Snow Park in Bokwang war lediglich gegen die unwiderstehliche Ledecka nichts auszurichten. Die Tschechin, die in Pyeongchang bereits sensationell den Super-G der alpinen Ski-Rennläuferinnen gewonnen hatte, besiegte im Halbfinale erst Hofmeister - allerdings stürzte die 21-Jährige aus Bischofswiesen. Im Finale setzte sich die Weltmeisterin knapp mit 0,46 Sekunden vor Jörg durch, Hofmeister gewann den Kampf um Bronze gegen Alena Sawarsina (Olympische Athleten aus Russland).

Ledecka schreibt Geschichte

Jörg und Hofmeister jubelten im Zielraum gemeinsam so überschwänglich, als hätten sie beide Gold gewonnen. Sie schüttelten und umarmten sich - auch die wie üblich eher distanzierte Ledecka wurde umarmt. Durch Jörg und Hofmeister hat der Verband Snowboard Germany das vor den Olympischen Spielen angestrebte Ziel von zwei bis drei Medaillen erreicht. Ledecka ist die erste Olympiasiegerin in zwei Sportarten bei ein und denselben Winterspielen. Zur Feier des Tages wendete das tschechische Team seine weißen Jacken - das Innenfutter leuchtete golden (Medaillenspiegel der Olympischen Spiele).

Mit dem rauschenden Erfolg der Frauen konnten die Männer nicht Schritt halten. Stefan Baumeister (Aising-Pang) schied im Viertelfinale gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Zan Kosir (Slowenien) aus, belegte dadurch allerdings einen respektablen sechsten Rang im Endklassement. Gold gewann erwartungsgemäß der Schweizer Nevin Galmarini - Silber ging überraschend und unter dem frenetischen Jubel Tausender Zuschauer an den Südkoreaner Lee Sang Ho.

Langenhorst scheitert haarscharf

Von den weiteren deutschen Startern hatte nur Carolin Langenhorst die Qualifikation am Morgen überstanden. Sie scheiterte im Achtelfinale um nur 0,02 Sekunden an Ina Maschik (Österreich), die kurz darauf von Hofmeister im Viertelfinale besiegt wurde. Langenhorst blieb Rang neun im Endklassement.

Anke Wöhrer verpasste die K-o.-Runde der besten 16 als 21. deutlich. Auch Claudia Riegler (Österreich), Weltmeisterin von 2015, blieb auf der Strecke. Patrick Bussler und Alexander Bergmann fuhren auf den Rängen 25 und 31 ebenfalls deutlich am Achtelfinaleinzug vorbei.