Deutschland soll mehr arbeiten - Diese Boni soll es jetzt für Rentner und bei Überstunden geben

So suchen Sie richtig nach Fehlern in der Gas-Rechnung.<span class="copyright">imago images/Shotshop</span>
So suchen Sie richtig nach Fehlern in der Gas-Rechnung.imago images/Shotshop

Die Spitzen der Ampel-Regierung haben sich auf Eckpunkte für den Staatshaushalt 2025 und ein Konjunkturpaket verständigt. Das Ziel der Bundesregierung? Deutschland soll mehr arbeiten. FOCUS online sagt, was das für Rentner und Überstunden bedeutet.

Über die Änderungen beim Bürgergeld berichtete   FOCUS online hier ausführlich. Doch was bringt der Bundeshaushalt den Rentnern und auch Beschäftigten in Deutschland?

Diesen Bonus gibt es für Rentner

Wer als Rentner weiterarbeitet, soll dafür belohnt werden. Dafür gibt es aktuell zwei wichtige Prämien:

Prämie 1:  Die Arbeitgeberbeiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung sollen Arbeitnehmern, die bereits eine Rente beziehen, künftig direkt als Lohn ausgezahlt werden. Das ist viel Geld. Denn der Anteil der Rentenversicherung für den Arbeitgeber liegt bei 9,3 Prozent, in der Arbeitslosenversicherung bei 1,3 Prozent. Macht also 10,6 Prozent mehr Netto-Lohn. Bei 3500 Euro (Steuerklasse 3, Bayern) hätte der Senior dann 370 Euro mehr auf dem Konto.

WERBUNG

Allerdings haben Rentner auch die Wahl. Wenn sie weiter arbeiten und lieber vorsorgen wollen, können sie den Rentenbeitrag automatisch weiterlaufen lassen. Statt auf das Konto fließt der Beitrag dann in die spätere Rente.

Prämie 2:  Verschiebt der Senior seinen Renteneintritt, soll er vom Arbeitnehmer eine Rentenaufschubprämie erhalten. Diese Einmalzahlung soll in der Höhe der ihm zustehenden Rente liegen.

Erhalten Senioren zusätzlich eine Witwen- oder Witwerrente, weil der Ehepartner verstorben ist, können zusätzlich zum Einkommensfreibetrag von heute 1038,05 Euro monatlich weitere 545 Euro hinzuverdient werden.

So sieht der Überstunden-Bonus für Beschäftigte aus

Aber auch Arbeitnehmer erhalten einen Bonus, wenn sie länger arbeiten. So müssen auf bezahlte Überstunden keine Steuern und Abgaben mehr gezahlt werden. In tarifgebundenen Betrieben gilt dies für Mehrarbeit über 34 Wochenstunden hinaus, in nicht tarifgebundenen Betrieben ab der 41. Arbeitsstunde.

WERBUNG

Auch die Erhöhung der regulären Arbeitszeit will die Bundesregierung fördern: Stockt ein Teilzeitbeschäftigter seine Arbeitszeit auf und bekommt dafür vom Arbeitgeber eine Prämie ausgezahlt, wird diese steuerlich begünstigt. Die Höhe des Steuernachlasses muss aber noch geklärt werden.

Mehr Netto vom Brutto für Arbeitnehmer

Zusätzlich dazu will die Ampel für 2025 die Tarife der Einkommensteuer, sowie Grundfreibetrag, Kinderfreibetrag und den „Soli“-Freibetrag anheben. Der Eingangssteuersatz beträgt heute 14 Prozent, der Spitzensteuersatz bei 42 Prozent. Der Höchstsatz beträgt 45 Prozent. Wie genau sich der Tarif der Einkommensteuer verändert, ist unklar.

Ausländische Fachkräfte erhalten in den ersten drei Jahren einen Steuerrabatt. Dieser beträgt im ersten Jahr 30, im zweiten dann 20 und im dritten Jahr dann zehn Prozent. Damit soll Deutschland für qualifiziertes Personal aus dem Ausland lukrativer werden. Steuerzahler sollen allein in den Jahren 2025 und 2026 um insgesamt 23 Milliarden Euro entlastet werden.