DFB-Pokal: RB Leipzig kickt tapferen HSV aus Pokal und steht im Finale

RB Leipzig ist der erste DFB-Pokal-Finalist 2019! Die Sachsen bezwangen den Hamburger SV im Halbfinale mit 3:1 (1:1) und reisen am 25. Mai zum ersten Mal in der jungen Geschichte des Vereins zum Endspiel nach Berlin.

Der HSV schied trotz guter Leistung gegen RB Leipzig aus. Bild: Getty Images
Der HSV schied trotz guter Leistung gegen RB Leipzig aus. Bild: Getty Images

Der Gegner der Bullen wird am Mittwochabend ermittelt, wenn Werder Bremen Rekordpokalsieger Bayern München zum zweiten Halbfinale empfängt.

HSV – Leipzig: Die Aufstellungen

Die Gastgeber gehen im Vergleich zum 1:1 gegen Aue mit drei Veränderungen an ihrer Startelf ins Pokalduell: Jung, Vagnoman und Lasogga ersetzen Sakai, Wintzheimer (Bank) und Özcan (nicht im Kader). Die Bullen tauschen nach dem Sieg in Gladbach zweimal: Orban und Poulsen ersetzen Mukiele und Cunha, die beide auf der Bank Platz nehmen.

  • Hamburg: Pollersbeck – Vagnoman, Lacroix, van Drongelen, Douglas Santos – Janjicic, Jung – Narey, Mangala, Jatta – Lasogga.

  • RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Orban, Konate, Halstenberg – Laimer, Kampl – Sabitzer, Forsberg – Poulsen, Werner.

HSV – Leipzig: Daten und Spielverlauf

Tore: 0:1 Poulsen (12.), 1:1 Jatta (24.), 1:2 Janjicic (53./ET), 1:3 Forsberg (72.)

Der Klassenunterschied auf dem Papier war zu Beginn auch auf dem Platz zu sehen. Der HSV, überraschend mit Fünferkette agierend, zeigte sich vor allem in der Defensive sehr nervös, im Kopf zu langsam und schenkte viele Bälle leichtfertig wieder her. Zudem hatten die Hanseaten große Probleme, wenn die zu Beginn vor allem über die Außen kommenden Leipziger das Tempo anzogen.

Halstenberg setzte seinen Schuss links aus dem Sechzehner noch knapp neben den langen Pfosten (6.), nach nur zwölf Minuten durfte Poulsen dann nach einer Ecke erschreckend frei zur RB-Führung einköpfen. Nur vier Minuten später kam der HSV bei einer skurrilen Szene mit dem Schrecken davon: Werner bediente nach einem Tempoangriff Poulsen, der am Innenpfosten scheiterte. Der aufmerksame Werner setzte gegen pennende Hamburger nach, sein Schuss aus kürzester Distanz blieb aber an Pollersbeck hängen, diesen Abpraller wiederum knallte Sabitzer aus spitzestem Winkel aus einem halben Meter an den Pfosten.

Erst nach 20 Minuten schaffte es der HSV überhaupt einmal, den Ball etwas zirkulieren zu lassen und in Leipzigs Hälfte zu Passstafetten zu kommen. Der überraschende Ausgleich fiel dann aber aus dem absoluten Nichts: Kampl verlor als letzter Mann an der linken Außenlinie den Ball gegen den hartnäckigen Jatta, der sofort aus 30 Metern zum Schlenzer über den weit vor dem Tor stehenden Gulacsi ansetzte – und sehenswert traf. Auch, weil der Keeper keine besonders gute Figur machte.

Die Leipziger waren zwar weiterhin die dominierende Mannschaft, abgesehen von Werners Schuss neben das Tor (27.) gehörten die großen Chancen der ersten Hälfte aber den immer besser werdenden Hamburgern. Alleine Narey verpasste die Führung mit zwei dicken Chancen doppelt, einmal senste er fünf Meter vor dem Tor an einer abgefälschten Flanke vorbei (32.), dann schob er die Kugel nach einem Zuckerpass von Santos am Kasten vorbei (42.).

Bitterer Start für den HSV in Hälfte zwei: Nach 52 Minuten tauchte Vagnoman völlig frei links im Sechzehner auf, vergab aber die Riesenchance mit einem desaströsen Pass in die Mitte. Quasi in der nächsten Aktion bediente auf der Gegenseite Kampl Poulsen, dessen Volley-Querpass von Jajicic vor dem einschussbereiten Forsberg ins eigene Tor manövriert wurde (53.).

Das erneut schnelle Gegentor sorgte für einen Knick im Spiel der Gastgeber. Die Bullen erlangten dafür die Spielkontrolle, die sie im Gegensatz zur ersten Hälfte auch nicht mehr hergaben. Hinten agierte RB sicher, nach vorne taten die Bullen das Nötigste – und das mit Erfolg. Forsberg traf in der 69. Minuten frei aus zwölf Metern nur die Latte, machte es drei Minuten später mit seinem satten Schuss zum spielentscheidenden 3:1 aber besser.

Dem HSV gelang es trotz eines tapferen Auftritts nicht mehr, in der Schlussphase für Gefahr zu sorgen. So brachten die Gäste den verdienten Sieg über die Zeit.

Der Spieler des Spiels: Yussuf Poulsen

Keine durchgehend überragende Partie des Dänen, der in seiner Rolle als Stürmer aber da war, wenn er gebraucht wurde – und die Leipziger vor allem in der Phase, als die Partie noch offen war, auf die Siegerstraße brachte. Traf per Kopf zum 1:0 (12.) und erzwang mit gutem Einsatz das Eigentor zum 2:1 (53.). Dazwischen im Pech mit einem Pfostenschuss (16.).