Die ewige Frage nach den Männern: "Euphoria"-Star Zendaya hat die perfekte Reaktion

Zendaya stellte sich dem Proust-Fragebogen von Vanity Fair, der einen Einblick in ihre Persönlichkeit geben soll. Eine Frage davon machte die Schauspielerin stutzig - und veranlasste sie dazu, diese eigenhändig zu korrigieren.

Selbstbewusst:
Selbstbewusst: "Euphoria"-Star Zendaya wollte bei einer Männerfrage keinerlei Spielraum zulassen und formulierte die Frage einfach um. (Bild: Jim Spellman/WireImage)

Was die Eigenschaft sei, die sie bei Männern am meisten mag, wollte das Lifestyle-Magazin in dem Youtube-Interview wissen. Eine Frage, die von Schriftsteller Marcel Proust, aus dessen berühmten Fragebogen die Fragen stammen, und wohl selbst von Vanity Fair nicht anzüglich gemeint ist, für junge Frauen in der Entertainment-Branche jedoch häufig eine andere Konnotation hat. Allzu oft wird in Interviews versucht, dem Star auf diese Weise etwas über den Männergeschmack, den Beziehungsstatus oder die Sexualität zu entlocken.

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Zendaya formuliert die Frage also direkt selbst um und macht daraus die Eigenschaft, "die ich am meisten an einer Person mag, wie wäre es damit". Ihre Antwort: eine Herzensgüte, die man bei manchen Menschen einfach spüren könne.

In den Kommentaren unter dem Youtube-Video herrscht helle Aufregung: Hat Zendaya sich gerade als bisexuell geoutet? Wahrscheinlicher ist, dass die Schauspielerin zum einen den heteronormativen Charakter der Frage umkehren wollte und sich damit vielmehr Mutmaßungen über ihre Sexualität verbittet, und zum anderen zum Ausdruck bringen wollte, dass sie bestimmte Eigenschaften nicht nur in Männern schätzt, sondern in Menschen allgemein. Unterstrichen wird dies durch ihre Antwort auf die Frage, was sie bei Frauen mag: nämlich genau das gleiche wie bei Männern.

Keine Lust auf Etikette und Definitionen - ganz wie bei "Euphoria"

Ganz eindeutig ist jedoch das positive Feedback, das Zendaya auf ihre Antwort bekommt. Von ihren Fans ist das kaum verwunderlich: Schließlich hält sich auch die Serie "Euphoria" nicht lange mit Definitionen ihrer Charaktere auf. Dass Jules (Hunter Schafer), zu der Zendayas Figur Rue eine tiefe Freundschaft aufbaut und schließlich auch romantische Gefühle entwickelt, ein Transmädchen ist, ist zwischen den beiden Schülerinnen nie ein Thema - ebenso wenig wird Rues Sexualität kategorisiert.

Was bedeutet es für die Sexualität von Rue (rechts), dass sie Jules liebt? Ist es überhaupt wichtig?
Was bedeutet es für die Sexualität von Rue (rechts), dass sie Jules liebt? Ist es überhaupt wichtig? "Euphoria" geht ungewohnt leichtfüßig mit diesen Themen um. (Bild: HBO)

Auch sonst legt die Serie großen Wert darauf, die Figuren anhand ihrer Handlungen und Entscheidungen darzustellen anstatt Dingen wie Geschlecht, Aussehen oder Sexualität, was umso komplexer ist, da die meisten von ihnen noch ihren Platz in der Welt suchen und an eben jenen Entscheidungen, die ungeschönt und nicht selten sehr explizit dargestellt werden, oft zerbrechen. Kein Wunder, dass die Show jetzt schon Kult ist.

Wer die Serie verpasst hat, kann sie jetzt direkt nachholen: Alle Folgen sind auf Sky abrufbar.