Die Gootans kommen: UFO-Meldung sorgt für Alien-Fehlalarm

Ein verlassenes UFO auf dem Meeresgrund, ein Experte mit heißem Draht zum Pentagon und geheime UN-Ermittlungen gegen außerirdische Spionageakte: eine perfekte Story! Das befanden die Online-Redakteure der „Korea Times“. Dass sie einer Satire-Webseite aufgesessen waren, blieb den Journalisten erstaunlich lange verborgen.

Die Aliens sind unter uns – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. So vermeldete das Online-Portal „koreatimes.co.kr“ in einem Aufmacher-Artikel: „Ein internationales Team von Ozeanexperten hat auf dem Grund der Ostsee ein außerirdisches Raumschiff vom Planeten Gootan National entdeckt.“ Das Raumschiff sei leer gewesen, doch Mitarbeiter des UN-Ausschusses für Außerirdische hätten berichtet, dass die sogenannten „Gootans“ die Ostsee als Stützpunkt benutzen, um die Menschen auszuspionieren.

Offenbar rechnet man mit dem Schlimmsten. So hätten die Vereinten Nationen ein Expertenteam, das auf nicht identifizierte Unterwasserobjekte spezialisiert ist, zum Fundort geschickt - begleitet von einer Eliteeinheit der Navy Seals. Bereits seit November 2011 seien die Wesen vom anderen Stern unter uns. So lange beschäftige sich angeblich auch das amerikanische Militär mit den Besuchern. Berichten zufolge sei aktuell von 29 weiteren Gootan-UFOs in den Weltmeeren die Rede, die Zahl nehme täglich zu. Bebildert ist der abstruse Artikel obendrein mit dem „Star Wars“-Raumschiff „Millennium Falcon“ – das den Flugobjekten der Gootans angeblich ähnlich sehe.

Was den Online-Redakteuren der renommierten südkoreanischen Zeitung nicht auffiel: Die Quelle, auf die sie sich bezogen, ist eine Satire-Internetseite namens „Weekly World News“ – spezialisiert auf erfundene UFO- und Alien-Meldungen. Trotz sarkastischer User-Bemerkungen und anderer Medien, die das Thema ebenfalls aufgegriffen und als Satire entlarvt hatten, blieb der Artikel online.

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Sogar einen angeblichen Experten befragten die Redakteure. Ein gewisser Dr. Simon Michaels, Meeresbiologe mit heißem Draht zum Pentagon, unterstützt die Version der Zeitung: „Die Gootan-Raumschiffe wurden von Seemännern und Tauchern auf der ganzen Welt beobachtet. Die Beschreibungen sind unglaublich ähnlich." Die Unterwasser-Raumschiffe seien gut 90 Meter lang, jedes davon besitze zwei untertassenförmige Anhängsel.

„Sie können enorme Tiefen erreichen, aber auch geradewegs aus dem Wasser nach oben in die Atmosphäre und direkt in den Weltraum fliegen“, so berichtete der „Fachmann“ weiter. „In den letzten 30 Jahren gab es von Zeit zu Zeit derartige Entdeckungen. Aber die gewaltige Anhäufung von Berichten innerhalb der letzten paar Monate lässt darauf schließen, dass wir es mit einer großangelegten Alien-Invasion vom Planeten Gootan zu tun haben.“