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Die größten Produktflops: Microsoft Zune

Nicht alles, was Microsoft anfasst, wird zu Gold. Das bekam der Software-Gigant im Jahr 2015 mit dem Niedergang seines Online-Musikdienstes Zune am eigenen Leib zu spüren.

Convention workers put up an advertisement for Zune, Microsoft's portable multimedia player, outside the Las Vegas Convention Center as they prepare for the 2007 International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, Nevada January 5, 2007. This year's show runs from January 8-11 and is expected to draw over 150,000 attendees.   REUTERS/Steve Marcus   (UNITED STATES)
So sah das Zune-Logo aus. (Bild: Reuters)

Mit Zune hatte Microsoft versucht, einen Gegenspieler zu Apples iTunes auf dem Markt zu etablieren. Dafür entwickelte das Unternehmen eine Windows-Software, verschiedene Hardware-MP3-Player und einen Online-Musik-Dienst. Doch im November 2015 war damit von einem Tag auf den anderen Schluss.

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Warum wurde das Projekt zu einem kommerziellen Flop? Zum einen lag es am regionalen Ansatz, für den sich Microsoft entschieden hatte. Das Unternehmen konzentrierte sich hauptsächlich auf den US-Markt, in Deutschland waren die Abspielgeräte nie erhältlich.

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Zum anderen entpuppten sich positiv klingende Nachrichten wie jene, dass es in den USA aufgrund der hohen Nachfrage zu Lieferschwierigkeiten gekommen sei, als Fehlmeldungen: In Wahrheit waren schlicht zu wenig Geräte produziert worden.

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Neben dem regionalen Hardware-Vertrieb wurde Microsoft zum Verhängnis, dass sie die Zune-Software kaum bewarben und nie richtig öffneten. Externe Entwickler konnten dadurch kaum auf die Hardware-Ressourcen zugreifen. Ein weiterer Fehler: Microsoft verpasste es, Zune mit anderen Diensten zu verknüpfen.

Microsoft chairman Bill Gates shows off the Zune media player to a crowd at a launch party in downtown Seattle November 13, 2006. The 30-gigabyte player, which goes on sale to the public November 14th, features wireless technology, a built-in FM radio and three-inch screen that can play both music and videos. REUTERS/Robert Sorbo (UNITED STATES)
2006 präsentierte Bill Gates noch stolz ein Zune-Gerät. (Bild: Reuters)

Einstiger Verantwortlicher: “Wir waren nicht mutig genug”

Robbie Bach, Präsident von Microsofts Mobilfunk- und Unterhaltungssparte, war einst für Zune verantwortlich. Jahre nach dem Flop des Projekts gestand er auf einer Tagung in Seattle, dass Zune zu klein aufgezogen worden war und Microsoft damit zu spät dran gewesen sei. Das Unternehmen, so seine Einschätzung, habe es verpasst, den potentiellen Kunden einen klaren Grund aufzuzeigen, warum sie Zune und nicht iTunes verwenden sollten.

“Wir waren nicht mutig genug”, fand er rückblickend. Eine Mitschuld gab er auch der Musikindustrie, die es nicht verstanden habe, dass die Abhängigkeit von Apple nicht gut für sie sei. Am Untergang von Zune änderte diese Einschätzung allerdings nichts.

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