Dienstag, 21.08.2018: Was Sie heute wissen müssen

US-Präsident Donald Trump kritisiert in einem Interview die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank. In Sizilien durfte nach tagelangem Ausharren im Mittelmeer ein Schiff mit Flüchtlingen anlegen. Und in Australien gewinnt Premierminister Malcolm Turnbull knapp eine Abstimmung in seiner Partei. Das sind die Nachrichten des Tages.

Schiff „Diciotti“ mit Flüchtlingen an Board darf auf Sizilien anlegen

In der Nacht auf Dienstag traf die „Diciotti“ im Hafen von Catania ein. (Bild: Getty Images)
In der Nacht auf Dienstag traf die „Diciotti“ im Hafen von Catania ein. (Bild: Getty Images)

Nachdem ein Schiff der italienischen Küstenwache mehrere Tage lang im Mittelmeer ausharrte, hat der italienische Verkehrsminister Danilo Toninelli am Montagabend eine Anlege-Erlaubnis erteilt. Die insgesamt 177 Flüchtlinge auf der „Diciotti“ dürfen das Schiff allerdings bis auf Weiteres nicht verlassen, wie die Nachrichtenagentur Ansa mitteilte. Die „Ausgangssperre“ hatte Innenminister Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Partei Lega Nord verhängt. Aus Salvinis Minsterium hieß es, man wolle erst „Antworten von Europa“ abwarten. Salvini hat auch gedroht, die Flüchtlinge wieder nach Libyen zurückschicken zu wollen, sollte von anderen EU-Ländern keine Hilfe kommen.

Zinspolitik der Fed: Donald Trump legt sich mit Notenbankchef an

Hofft auf niedrigeren Zinsen, um seine Wachstumspolitik weiter antreiben zu können: Donald Trump. (Bild: Getty Images)
Hofft auf niedrigeren Zinsen, um seine Wachstumspolitik weiter antreiben zu können: Donald Trump. (Bild: Getty Images)

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters äußerte Donald Trump Kritik an der aktuellen Geldpolitik des Federal Reserve System (Fed), der US-Notenbank. An Fed-Chef Jerome Powell gerichtet sagte Trump: „Ich bin nicht davon begeistert, dass er die Zinsen erhöht. Nein, ich bin nicht begeistert.“ Erst im Juni erhöhte die Fed den Leitzins auf eine aktuell gültige Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent. Noch im Herbst könnte es zu einer weiteren Anhebung kommen. Für Politiker stellen hohe Zinsen oft eine Bürde da, weil dadurch das Wirtschaftswachstum ausgebremst werden kann. Trump hatte Powell selbst für den Posten als Fed-Chef nominiert.

Australischer Premier Turnbull übersteht Misstrauensvotum

Nach dem Votum angeschlagen: Malcolm Turnbull hat Teile seiner Partei gegen sich. (Bild: Getty Images)
Nach dem Votum angeschlagen: Malcolm Turnbull hat Teile seiner Partei gegen sich. (Bild: Getty Images)

Mit einem knappen Vorsprung von 48 zu 35 Stimmen setzte sich Australiens Premier Malcolm Turnbull in einer parteiinternen Abstimmung gegen Innenminister Peter Dutton durch. Letzterer erklärte nach der Niederlage in Canberra seinen Rücktritt. Zu dem Votum war es gekommen, nachdem Turnbull einen seiner Reformvorschläge zur Energiepolitik zurückgezogen hatte, weil der Widerstand gegen sein Vorhaben in der eigenen Partei zu groß geworden war. Turnbull wollte eine drastische Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen in den kommenden Jahren erreichen.