Diese Dating-App wird in der Corona-Krise am meisten gesucht

Trotz Corona-Pandemie ist das Interesse an Dating keineswegs verschwunden. Ganz im Gegenteil: Nach Dating-Apps wie Tinder und Parship wurde in den vergangenen Monaten noch häufiger gesucht als im Vorjahr.

Insgesamt stieg die Suchanfrage nach Dating-Apps in Deutschland um 62 Prozent. (Bild: Teerawit Chankowet / Shutterstock.com)
Insgesamt stieg die Suchanfrage nach Dating-Apps in Deutschland um 62 Prozent. (Bild: Teerawit Chankowet / Shutterstock.com)

Liebeslust statt Corona-Frust? Zumindest in Deutschland sieht es ganz danach aus. Denn laut einer Auswertung der Google-Suchanfragen der Online-Visibility-Management-Plattform SEMrush haben die Deutschen von März bis Juli 2020 vermehrt nach Dating-Apps gesucht. Insgesamt ist die Suchanfrage im Vergleich zum Vorjahr um 62 Prozent gestiegen.

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Vor allem die Suchanfrage nach Tinder legte zu. Bei der Dating-App lag der Zuwachs an monatlichen Suchanfragen bei 56 Prozent. Deutlich weniger wurde dagegen nach der App Parship (plus 13 Prozent) gesucht. Bei der Konkurrenz war das Interesse sogar rückläufig. So erzielte Lovoo ein Minus von 4 Prozent und Lovescout24 ein Minus von 25 Prozent. Einen besonders hohen Zuwachs an Suchanfragen, aber auf einem niedrigeren Niveau konnten dagegen die Apps Bumble und Lebensfreude erzielen. Bei beiden Anwendungen verdoppelte sich die Menge an Suchanfragen im Vergleich zum Vorjahr.

Im bundesweiten Vergleich wurde in Schleswig-Holstein mit 66 Prozent am häufigsten nach Dating-Apps gesucht, es folgen Brandenburg (plus 65 Prozent) und Baden-Württemberg (plus 63 Prozent).

Scheidungsanwälte vermehrt gesucht

Doch neben der Sehnsucht nach Zweisamkeit, ist auch die Suche nach Scheidungsanwälten im Untersuchungszeitraum um insgesamt fünf Prozent gestiegen. Beim Thema Scheidung wurde beispielsweise online vermehrt nach den Stichworten "Scheidungsanwalt" (plus 27 Prozent), "Anwalt Familienrecht" (plus 18 Prozent) und "Scheidung Kosten" (plus 12 Prozent) gesucht. Gleichzeitig ist die Suche nach Themen rund um Hochzeit um 20 Prozent gesunken. Relativiert wird das allerdings in Anbetracht dessen, dass durch Corona viele Hochzeiten nicht stattfinden konnten.

Thüringer suchen häufiger nach Scheidung

Schlüpfrig wird es in Thüringen! Denn dort wurde bundesweit am häufigsten nach der Dating-App C-Date gesucht. Diese Anwendung hat sich auf unverbindliche Sexkontakte spezialisiert. Insgesamt stieg dort die Suchanfrage um 69 Prozent, gefolgt von Hamburg (plus 63 Prozent) und Berlin (plus 62 Prozent). Gleichzeitig führt Thüringen auch bei der Suche nach dem Suchbegriff "Scheidung" (plus 22 Prozent). Zufall?

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"Die Zeit der Isolation sorgte bei den Deutschen für einen Anstieg der Dating-Bereitschaft. Nicht zuletzt, weil viele plötzlich mehr Zeit hatten. Einige Dating-Services konnten davon besonders profitieren, die Zahl der App-Downloads und Nutzer stieg an", erklärt Evgeni Sereda, Senior Marketing Manager DACH bei SEMrush, den Anstieg.

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