Diese 10 Länder sind die größten CO2-Verursacher

Eine neue Analyse ermittelte, welche Länder seit 1850 insgesamt am meisten klimaschädliche Emissionen produziert haben. Unter den Top 10 befinden sich sechs Länder, die bisher noch keinerlei konkrete Pläne haben, um ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Schädliche Abgase aus einer Fabrik
Diese Länder sind die größten Klima-Sünder. (Symbolbild: Getty)

Die Analyse wurde von Carbon Brief durchgeführt und berücksichtigte zum ersten Mal nicht nur Emissionen aus fossilen Brennstoffen, sondern auch Emissionen, die durch Waldrodungen oder ähnliche Vorgänge entstanden sind. "Wir können CO2 durch Forstwirtschaft und Landnutzungswandel nicht ignorieren, weil es fast ein Drittel der Gesamtemissionen seit 1850 ausmacht", erklärt Simon Evans von Carbon Brief "The Guardian".

Deutschland ist auf Platz sechs des Klima-Rankings

Aus diesem Grund haben es in ihrer Analyse auch Brasilien (Platz 4) und Indonesien (Platz 5) unter die Top 10 der Klimasünder geschafft, obwohl sie bei anderen Rankings, bei denen nur die fossilen Brennstoffe berücksichtigt werden, nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Angeführt wird die Liste von den USA mit über 509 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen seit 1850. Weit abgeschlagen folgt China mit knapp 284 Milliarden Tonnen vor Russland mit 172 Milliarden Tonnen. Deutschland landet einen Platz hinter Indonesien und somit auf dem sechsten Rang. Hierzulande wurden bisher 88 Milliarden Tonnen CO2 ausgestoßen.

Die untersuchten Daten zeigen auch, dass die Welt mittlerweile 85% des CO2-Budgets, das sie sich selber gesetzt hat, aufgebraucht hat. Bei Einhaltung dieser Grenze könnte der Temperaturanstieg noch auf 1,5 Grad Celsius begrenzt werden - das Limit, auf das sich im Pariser Klimaabkommen geeinigt wurde. Die Forschenden sind sich einig, dass die Länder, die historisch betrachtet die meisten Emissionen verursacht haben, nun in der Verantwortung stehen.

Nur vier Länder haben sich konkrete Klima-Ziele gesetzt

Tatsächlich haben jedoch derzeit nur vier Länder aus den Top 10 der größten Emissions-Verursacher konkrete Pläne, um ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren: die USA, Deutschland, Großbritannien und Kanada. Russland lässt beispielsweise weiter zu, dass die Emissionen steigen, die Maßnahmen des Landes wurden sogar als "eindeutig unzureichend" für die Pariser Ziele kritisiert. China und Indien müssten sich neue Ziele setzen, Brasilien, Indonesien und Japan ihre veralteten Ziele überarbeiten.

"Unsere neue Analyse stellt deutlich die Menschen und Länder in den Mittelpunkt, die für die Erwärmung unseres Planeten verantwortlich sind", erklärt Simon Evans. Auch Mohamed Nasheed, Botschafter für das Climate Vulnerable Forum (CVF) betont: "Es wäre nur gerecht, wenn diejenigen, die am meisten zu diesem Klimanotstand beigetragen haben, auch die Führung bei der Bekämpfung übernehmen würden". Die Analyse habe gezeigt, wer nun handeln müsse: Die USA, aber auch China und Russland.

"Der Verbrennungsmotor wurde nicht erfunden, um Inselstaaten untergehen zu lassen"

Nasheed betont aber auch, dass die Länder natürlich keineswegs Intentionen hatten mit ihren Handlungen das Klima derart zu schädigen: "Der Verbrennungsmotor wurde zur Fortbewegung erfunden, nicht um damit Inselstaaten untergehen zu lassen". Anstatt sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben, sei es nun wichtig, schnell und vor allem gemeinsam zu handeln.

Auch der Präsident der UN-Klimakonferenz 2021, Alok Sharma, stimmt dem zu. Länder mit hohen Emissionen müssten jetzt eine deutliche Nachricht an den Rest der Welt senden. "Während diejenigen, die am meisten zum Problem der Klimaerwärmung beigetragen haben, die Führung übernehmen sollten, müssen alle Länder und Menschen ihren Teil in dieser geteilten Herausforderung übernehmen."

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