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Diese Rede von Dunja Hayali feiert das Netz

Im Internet wurde dieses Video innerhalb weniger Stunden eine Millionen Mal geklickt: Die ZDF-Journalistin Dunja Hayali wurde für ihre Berichterstattung über Flüchtlinge mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Ihre Rede gegen Hass hat offenbar viele Menschen bewegt.

Sichtlich bewegt beginnt die 41-jährige ZDF-Moderatorin ihre Rede. Die Tochter irakischer Auswanderer ist in Deutschland aufgewachsen, hat hier Karriere gemacht und hat aufgrund ihrer Berichterstattung über die Flüchtlingskrise die Goldenen Kamera gewonnen. “Sie stellt ganz klare Fragen und konfrontiert ihr Gegenüber auch mit deren widersprüchlichen Aussagen. Immer an den Fakten orientiert, ohne sich selber in den Vordergrund zu spielen”, erklärte die Jury.

In ihrer Dankesrede sagte Hayali, sie würde den Preis sofort zurückgeben, “wenn ich die Situation in Deutschland damit ändern könnte”. Sie kritisierte die unzähligen Hassbotschaften in sozialen Netzwerken: "Glaubt eigentlich irgendjemand, dass das irgendetwas bringt, dieser ganze Hass? Legen Sie doch gerne den Finger in die Wunde und streiten Sie mit uns. Diskutieren Sie mit uns. Weisen Sie uns auf Fehler hin. Wir sind Journalisten, wir sind keine Übermenschen. Wir machen Fehler. Deswegen sind wir aber noch lange keine Lügner.”

Jeder dürfe seine Meinung offen sagen

Hayali möchte mit den Menschen auf der Straße diskutieren, andere Meinungen hören ohne sofort zu verurteilen: “In einem Land, in dem die Meinungsfreiheit so ein hohes Gut ist, darf und muss jeder seine Sorgen und seine Ängste äußern, ohne gleich in die rechte Naziecke gestellt zu werden. Aber wenn Sie sich rassistisch äußern, dann sind Sie verdammt noch mal ein Rassist.“

Hayali hatte im Herbst vergangenen Jahres von einer AfD-Demonstration in Erfurt berichtet. Sie ließ ihre Gesprächspartner reden ohne das Interviewmaterial zu zensieren. Das ZDF-Morgenmagazin veröffentlichte auf Facebook die gesamten Dialoge mit den Demonstranten, um den Vorwurf der Lügenpresse zu entkräften.

In ihrer Rede fordert sie ihre Kritiker auf zu handeln: “Seien Sie offen! Legen Sie doch gern den Finger in die Wunde und streiten Sie mit uns, diskutieren Sie mit uns, weisen Sie uns auf Fehler hin. Wir sind Journalisten, wir sind keine Übermenschen, wir machen Fehler - deshalb sind wir aber noch lange keine Lügner.”