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Dieter Bohlen sagt Kreml-Ehrung ab und wettert gegen tourende Musiker

Dieter Bohlen sieht Großveranstaltungen angesichts der hohen Covid-Infektionszahlen kritisch. "Ich kann nicht verstehen, wie Leute jetzt auf Tour gehen." (Bild: Getty Images / Tristar Media)
Dieter Bohlen sieht Großveranstaltungen angesichts der hohen Covid-Infektionszahlen kritisch. "Ich kann nicht verstehen, wie Leute jetzt auf Tour gehen." (Bild: Getty Images / Tristar Media)

"Ich kann nicht verstehen, wie Leute jetzt auf Tour gehen": Dieter Bohlen spricht sich in einer Video-Botschaft eindringlich gegen Großveranstaltungen aus. Er selbst habe zuletzt alle Auftritte in Russland wegen der Coronakrise abgesagt. Dabei habe man ihm im Kreml "einen tollen Preis" überreichen wollen.

"Noch was, das ich gerne diskutieren würde mich euch ..." Nur 24 Stunden, nachdem er in einem Instagram-Video zum Rundumschlag gegen die deutsche Politik und die schlechte Impfquote im Land ausgeholt hatte, meldete sich Dieter Bohlen nun mit einem weiteren Clip beim sozialen Netzwerk zu Wort. Was dem "Pop-Titan" noch auf den Nägeln brennt: das Thema Großveranstaltungen angesichts der vierten Pandemie-Welle.

"Ich habe jetzt leider meine ganzen Konzerte in Russland abgesagt, weil das ist auch Covid ohne Ende", erklärte der frühere Modern-Talking-Musiker. Er habe sogar im Kreml auftreten sollen, dort sei zudem "eine riesengroße Fernsehshow" mit ihm geplant gewesen, "Ich sollte einen tollen Preis kriegen und so weiter."

Doch dafür sei angesichts hoher Infektionszahlen nun nicht der richtige Moment. Bohlen: "Ich finde, das kann man doch auch nicht machen, diese ganzen Veranstaltungen, wo dann Tausende von Leuten kommen." Zwar sei auch er traurig, seine Auftritte absagen zu müssen, jedoch: "Ich finde, der Zeitpunkt ist nicht richtig. Ich kann nicht verstehen, wie Leute jetzt auf Tour gehen." Er selbst habe deshalb alle Termine abgesagt. "Es wird eine Zeit geben, wo das wieder möglich ist."

Dieter Bohlen: "Stell dir vor, wir wären alle zur Impfung gegangen!"

Bereits am Mittwoch hatte sich der Hit-Produzent und frühere RTL-Show-Juror (DSDS, "Das Supertalent") mit einem dezidiert gesellschaftspolitischen Statement zur Coronalage im Land geäußert. "Stell dir vor, wir wären alle zur Impfung gegangen! Leute, ich glaube, unser Problem jetzt, vierte Welle und dieser ganze Sch..., den würde es jetzt nicht geben", ist sich Bohlen sicher. Er selbst habe sich als "einer der Ersten" impfen und inzwischen auch boostern lassen. Nun frage er sich: "Wie kann es sein, dass Deutschland am Anfang noch führend war in der ganzen Corona-Geschichte und mittlerweile ganz weit nach hinten gefallen ist?"

In dem Zusammenhang machte sich Bohlen grundsätzliche Gedanken um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands, das in vielen Bereichen im internationalen Vergleich Boden verloren habe. "Wir haben alles verpennt", wetterte Bohlen, der die Verantwortung bei politischen Schlüsselressorts sieht: "Viele Positionen in der deutschen Politik waren einfach nicht von Leuten besetzt, die Ahnung haben, die das gelernt haben." Fast wie weiland der damalige Bundespräsident Roman Herzog forderte Bohlen: "Durch dieses Land muss mal wirklich ein Ruck gehen. Wir brauchen Leute mit Ahnung, die führen können, dann läuft's auch."