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"Digitale Demenz": Was können wir uns noch merken?

Ob digital oder analog: Ganz ohne Gedächtnisstützen kommt kaum jemand durchs Leben

Das Phänomen dürften einige kennen: Seitdem man sich auf elektronische Gedächtnisstützen verlässt, fällt es oft schwer, sich selbst Termine oder Telefonnummern zu merken. "Digitale Demenz" nennt das Institut "myMarktforschung" diesen Umstand, dem es eine Studie gewidmet hat.

Frauen nutzen Timer eher als Männer

Demnach nutzen 41,4 Prozent der Deutschen einen Timer oder Kalender, um sich Termine merken. Frauen greifen mit 48,1 Prozent dabei eher auf diese Methode zurück als Männer (34,4 Prozent). 20,9 Prozent der Befragten halten ihre Termine ganz altmodisch mit einem Notizzettel fest, 17,9 Prozent setzen auf die Erinnerungsfunktion ihrer Handys. Nur 9,2 Prozent geben an, ihre Verabredungen einfach im Kopf zu behalten. 0,6 Prozent machen sich noch als Gedächtnisstütze den klassischen Knoten ins Taschentuch.

Die Erinnerungsfunktion von technischen Geräten nutzen 12,4 Prozent der Studien-Teilnehmer einmal am Tag, 8,5 Prozent sogar mehrmals täglich. Auf der anderen Seite greifen 28,1 Prozent der Befragten nie auf solche Funktionen zurück. Ein klassisches Einsatzgebiet dafür sind Geburtstage im Familien- und Freundeskreis - vor allem für die 2,1 Prozent, die angeben, keinen einzigen Geburtstag auswendig zu kennen. Die meisten (30,4 Prozent) können sich sechs bis 10 Geburtstage merken, 14,3 Prozent zählen sich zu den Gedächtniskünstlern, die über 20 Geburtstage im Kopf haben. Frauen scheint das Thema wichtiger zu sein als Männer: Im Durchschnitt schätzen die weiblichen Befragten, dass sie 16 Geburtstage auswendig kennen, bei den Herren der Schöpfung liegt der Schnitt bei elf.

Die eigene Nummer kennen die meisten

70,6 Prozent der Deutschen kennen der Studie zufolge ihre eigene Handynummer auswendig, bei der Festnetznummer sind es sogar 87,4 Prozent. Schlüsselt man die Daten nach dem Alter der Befragten auf, zeigt sich eine deutliche Schere: In den Altersgruppen 18-29 und 30-39 kennen jeweils etwa 80 Prozent ihre Handynummer. Dafür haben die Deutschen über 40 zu über 90 Prozent ihre Festnetznummer im Kopf.

Wenn es um die Kommunikation mit den Liebsten geht, verlässt sich dagegen die Mehrheit auf den Speicher des Handys: Nur 30,6 Prozent kennt die Nummer des Partners oder der Partnerin auswendig. Den besten Freund oder die beste Freundin könnten sogar lediglich 17 Prozent der Befragten aus dem Stegreif anrufen. Insgesamt geben immerhin 59,5 Prozent geben an, eine bis fünf Nummern aus dem Familien- und Freundeskreis zu kennen, Festnetz und Handy zusammengenommen. Ganze 13,3 Prozent der Deutschen kennen dagegen offenbar keine einzige Telefonnummer aus ihrem Umkreis auswendig.