Digitalisierung in Berlin: Auf dem Weg zum digitalen Amt gibt es zahlreiche Hürden

Elektronische Anzeigetafel und Wartende im Flur des Bürgeramts Pankow

Nicht alles war früher besser, manches aber schon, zumindest in Berlin. Das sieht zumindest Armin H. aus der Regensburger Straße so. Seit 15 Jahren beantragt er seine Anwohner-Parkvignette schriftlich beim Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, bekommt dann einen Gebührenbescheid, überweist das Geld und erhält seine Vignette.

Doch in diesem Jahr rief den Wilmersdorfer ein Mitarbeiter des Bürgeramts Charlottenburg-Wilmersdorf an und teilte ihm mit, dass er seine Vignette nicht mehr wie gewohnt auf dem Postweg erhalten könne, sondern vielmehr mit seinem Personalausweis im Bürgeramt vorstellig werden müsse, um dort dann gegen Barzahlung oder via EC-Kartenzahlung den Aufkleber persönlich abzuholen.

Hinter diesem Rückschritt im Bürgerservice steckt die Digitalisierung der Ämter, die doch eigentlich das Gegenteil bewirken soll. Das Bezirksamt hat wie die sechs anderen Bezirke mit Parkzonen auf Geheiß des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (Labo) ein neues Computerprogramm eingeführt. Die Funktion "Gebührenbescheid/Banküberweisung" fehlt jedoch. Sie wurde beim Schreiben der Software vergessen. Stadtrat Arne Herz (CDU) bedauert, dass in dem Programm eine Schnittstelle zu ProFiskal fehle. Mit dieser Software wurden bisher die Gebührenbescheide erstellt. Jetzt müssten Mitarbeiter nach der Online-Bearbeitung die nötigen Kassenzeichen händisch nachtragen. Um diese jeweils zehn Minuten erfordernde extra Arbeit seinen Mitarbeitern zu ersparen, entschied der Stadtrat, dass di...

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