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Digitalisierung im Wahl-Check: Was sagen die Parteien zur sich wandelnden Arbeitswelt?

Am 24. September wählt Deutschland einen neuen Bundestag.

Was haben ein Popstar, ein Fabrikarbeiter und ein Büroangestellter gemeinsam? Bei ihnen allen hat der digitale und technologische Wandel die Art und Weise, wie sie Geld verdienen können, verändert. „Der Unterschied zwischen Musikern und Proletariern ist, wir verkaufen uns momentan profitabler“, stellte die HipHop-Gruppe Freundeskreis in ihrem Song „Sternstunde/Die Revolution der Bärte“ kurz vor der Jahrtausendwende fest. Das gilt für langfristig erfolgreiche Popmusiker selbstverständlich noch immer. Doch durch die Digitalisierung und die leichtere Verfügbarkeit von Musik lassen sich Alben nicht mehr in denselben Massen wie früher zu hohen Preisen verkaufen. Die Einnahmen aus Live-Konzerten sind wichtiger geworden. Wer in der Verwaltung einer Plattenfirma arbeitete, verlor oft seinen Job. Roboter werden besser Auch in Firmen jeder x-beliebigen anderen Branche haben sich Arbeitsplätze drastisch verändert. Der Büroangestellte soll ein Virtuose in der Nutzung immer neuer Computerprogramme sein. In der Industrie gilt: Viele Handgriffe können von Maschinen besser durchgeführt werden als von Menschen. Bei einfachen Bewegungen ist die Maschine schneller, bei schwierigen häufig präziser. Und der Trend ist eindeutig: Roboter können immer komplexere Aufgaben übernehmen. „Na und“, meinen viele Ökonomen. Irgendjemand müsse die Maschinen ja immer noch beaufsichtigen oder Wartungsaufgaben übernehmen. Und, überhaupt: Wenn an der einen Stelle Jobs wegfielen, entstünden eben an anderer Stelle neue, qualifiziertere Tätigkeiten. Die Arbeit verschwinde nicht, sie werde hochwertiger, argumentieren sie. Nur: Was nützt das jemandem, der seinen Job verloren hat, für die neue Tätigkeit aber nicht qualifiziert ist? Erhält er – gerade, wenn er schon älter ist – wirklich noch mal eine neue Chance? Ängste unter den Arbeitnehmern Die Geschwindigkeit der Digitalisierung fördert zweifellos Abstiegsängste in der Bevölkerung. 81 Prozent der Deutschen befürchten, dass durch die technologische Entwicklung immer mehr Menschen beruflich abgehängt werden. Mehr als die Hälfte der Bürger meint, dass Maschinen und Computerprogramme uns nicht nur Routine-Aufgaben, sondern auch viele kreative Anforderungen abnehmen werden. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Kantar-Emnid-Umfrage aus diesem Jahr, welche das Bundesbildungsministerium in Auftrag gegeben hat. Diese Ängste vieler Menschen hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz in seinem Wahlkampf besonders offensiv aufgegriffen. Das hat er auch deshalb getan, weil es die SPD-geführte Bundesregierung unter Gerhard Schröder war, die mit ihrer Hartz-IV-Reform die Angst der Mittelschicht vor dem Abstieg verstärkte, nämlich durch die seit 2005 geltende kürzere Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes. SPD schiebt die Debatte an Mit den Ideen für ein Arbeitslosengeld Q und ein Chancenkonto haben die Sozialdemokraten weitgehende Konzepte für die Qualifizierung vorgelegt. Dabei verrät die SPD aber nicht, wie teuer das Chancenkonto für den Staat genau sein soll und wo das Geld herkommen könnte. Mindestens aber hat die SPD eine...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung