Direkt nach Hause: Uber Eats liefert in Toronto ab sofort Marihuana

Erwachsene ab 19 Jahren können seit dieser Woche via Uber Eats auch Marihuana bestellen. Das wird durch eine Partnerschaft mit Leafly möglich, einem Online-Marktplatz für Cannabisprodukte.

In Toronto können Erwachsene ab sofort und ganz bequem per App Cannabis bestellen
In Toronto können Erwachsene ab sofort und ganz bequem per App Cannabis bestellen. (Symbolbild: gettyimages)

Was in Deutschland noch illegal mit Drogen-Taxis geliefert wird, ist seit dieser Woche in Kanada erlaubt: Cannabis auf Bestellung. Möglich macht das Uber Eats.

Marihuana bis zur Haustür

Die Plattform für Essenslieferungen Uber Eats, die zum US-Tech-Giganten Uber Technologies Inc. gehört, hat eine Sortimenterweiterung angekündigt, auf die viele gewartet haben dürften: Dank einer Partnerschaft mit dem Online-Marktplatz Leafly, der sich auf Marihuana-Produkte spezialisiert hat, können Kund*innen ab sofort online bestellen und sich Cannabis bis zur Haustür liefern lassen.

In einer Pressemitteilung heißt es: "Einwohner*innen von Toronto, die mindestens 19 Jahre alt sind, können seit diesen Montag sicheres und legales Cannabis bei lizenzierten Händler*innen bestellen und es sich direkt nach Hause liefern lassen." Die ersten drei Shops, die mitmachen, wurden ebenfalls veröffentlicht: Hidden Leaf Cannabis, Minerva Cannabis und Shivaa’s Rose.

Kampf gegen illegalen Cannabismarkt

Leafly schreibt zum Einkaufsvorgang, der über die Uber Eats-App erfolgt: "Geben Sie einfach Ihre Adresse ein, legen Sie die gewünschten Produkte in den Warenkorb, checken Sie aus, erhalten Sie eine Bestätigungs-SMS, zahlen Sie, erhalten Sie am selben Tag die Lieferung und rauchen Sie los."

Innerhalb einer Stunde, spätestens am Folgetag, sollen die Bestellungen tatsächlich ausgeliefert werden. Im Gespräch mit "Geekwire" sagt ein Unternehmenssprecher dazu: "Das ist nicht nur ein Meilenstein für Leafly, sondern auch ein großer Schritt für die Cannabisindustrie."

Zumindest für die legale: Denn Uber möchte mit der Partnerschaft den Schwarzmarkt für Cannabis obsolet machen und gleichzeitig gegen Drogenkonsum im Straßenverkehr vorgehen. Einer eigenen Umfrage zufolge habe jede*r siebte Befragte schon einmal innerhalb von zwei Stunden nach Konsum hinter einem Lenkrad gesessen. Dank der Bestellmöglichkeit soll diese Zahl nun sinken.

Im Gespräch mit "CBC Toronto" erklärt eine Sprecherin des Unternehmens zum ersten Punkt: "Wir wollen mit unserem Angebot den illegalen Cannabismarkt bekämpfen, der noch immer mehr als 40 Prozent der Verkäufe in ganz Ontario ausmacht." Was verwunderlich ist, immerhin ist der Gebrauch von Cannabis als Rauschmittel bereits seit Oktober 2018 in Kanada legal. Erwachsene ab 19 Jahren dürfen seither bis zu 30 Gramm in der Öffentlichkeit bei sich führen.

Lieferung durch geschulte Fahrer*innen

Die zuständige Regulierungsbehörde, die Alcohol and Gaming Commission of Ontario, hat im März dieses Jahres nun auch der Lieferung von Cannabisprodukten den Weg geebnet und diese dauerhaft erlaubt. Die war zuvor, weil während der Coronavirus-Pandemie Pot-Shops geschlossen waren, bereits vorübergehend ermöglicht worden.

Es bleiben aber Einschränkungen: Wer Marihuana liefert, muss auch ein Geschäft besitzen und dort Produkte anbieten. Die Lieferungen dürfen außerdem nicht durch Dritte erfolgen, sondern nur durch geschultes und offiziell genehmigtes Personal.

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