Diskussion in Rodenkirchen um Party-Meile: „Junge Leute brauchen einen Treffpunkt“

Die „Kölner Stadt-Anzeiger“-Redaktion diskutiert mit den Lesern.

Was fehlt in Rodenkirchen? Was wünschen Sie sich für den Stadtteil, für den Bezirk? – Auch wenn es sich im Kölner Süden gut leben lässt, gibt es Sorgen und Probleme. Das wurde deutlich bei der Gesprächsrunde am Markttag auf dem Maternusplatz, zu der die Stadtteilredaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“ eingeladen hatte. Der Redaktions-Stand war gut besucht, gezielt stellten die Bürger Fragen und wurden ihre Anliegen los, einige hatten sich sogar zu Hause schon Notizen gemacht, um nichts zu vergessen. Barbara Karst aus Rodenkirchen hat ein Herz für die Jugend. „Die jungen Leute brauchen dringend einen Treffpunkt“, sagte sie. Der fehle in Rodenkirchen. Statt sich darum zu bemühen, würden die jungen Leute überall vertrieben – von der „Riviera“ am Rhein, vom Maternusplatz, wo es schon einen Aufschrei gebe, wenn ein einziger Fußball rolle. Ein Jugendzentrum oder einen Treffpunkt für Jugendliche vermissen auch die ehemalige Lehrerin Maria van Remmen und Ute Schmidt von den Rodenkirchener Unternehmerinnen. Maternusplatz soll weiterhin gepflegt werden Letztere wünscht sich auch mehr Solidarität bei der Pflege des Maternusplatzes. Sechs Jahre lang habe sie sich zusammen mit weiterene fünf Unternehmerinnen um die Pflanzbeete auf dem Platz gekümmert. Diese Patenschaft ende nun. „Jetzt sollen mal andere ran“, findet sie. Der Maternusplatz habe Potenzial, hohe Aufenthaltsqualität und werde doch zu selten genutzt, betont Barbara Karst. Dreimal Markt in der Woche sei zu wenig, ab und zu einen „Foodtruck“ könne sie sich dort gut vorstellen. Auch für Senioren werde in Rodenkirchen zu wenig angeboten. Die Computerkurse im Rathaus seien eingeschlafen, beim Seniorenkino gebe es regelmäßig Probleme mit der Technik, erzählt Barbara Karst. Über unzureichende Uferpflege am Leinpfad an der Riviera seitens der Stadt ärgert sich Thomas Kahlix sowie über die Unsitte, dass immer mehr Grünflächen als Parkplätze genutzt würden. Annelies Engau engagiert sich in einer Initiative ehrenamtlich für den Fritz-Encke-Park in Raderthal. „Wir brauchen dringend zwei Lampen auf dem kurzen Verbindungsweg von der Kadorfer zur Sinziger Straße, um einer drohenden Verwahrlosung entgegenzuwirken“, sagt sie. Problematisch sei der Verkehrsversuch in Marienburg, wo sie wohne. „Ich gehöre zu der Fraktion, die sagt: Das schneidet den Stadtteil durch“. Auch „umweltpolitisch gesehen“ sei der Verkehrsversuch in ihren Augen „Quatsch: Ich bin jetzt mit dem Auto doppelt so lange unterwegs.“ Kreisverkehr bereitet den Rodenkirchenern Kopfzerbrechen Karlheinz Pelzer äußert sich zu einem Thema, das viele Rodenkirchener beschäftigt: „Was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist der geplante Kreisverkehr an der zentralen Kreuzung Haupt-, Maternus- und Barbarastraße“, sagt er. „Ich frage mich, ob das Konzept aufgeht.“ Die Bezirksvertretung hatte das Projekt vor sechs Jahren mit knapper Mehrheit beschlossen; mehrfach wurde es seitdem überprüft und zum Teil verändert. Inzwischen hat die 935 000 Euro teure Umgestaltung begonnen. Der Kreisel und der Abbau von Ampeln sollen dazu führen, dass der Verkehr im staugeplagten Rodenkirchen besser fließt; auch soll die Unfallgefahr eingedämmt werden. „Doch ob das wirklich funktioniert, kann niemand voraussagen“, so Pelzer. Und: Derzeit sorgen die Bauarbeiten und eine komplizierte Verkehrsführung für zusätzliche Staus. Lobende Worte findet der Rodenkirchener aber für die Stadtverwaltung, die sich sichtlich bemühe, die Arbeiten zügig voranzutreiben. Sonja Flatow kommt mit ihrem Ehemann und einem Anliegen, das sie den Zeitungs-Mitarbeiterinnen in Form eines Briefes in die Hand drückt. „Wir wohnen in der Frankstraße.“ Da fahre „kein Schwein“ Tempo 30, obwohl es vorgeschrieben sei. „Darum wären wir dafür, eine große 30 auf der Straße aufzutragen. Dann kann sich niemand rausreden, er hätte es nicht gewusst.“ Was den Müll am Rheinufer angeht, den feiernde Jugendliche vor allem in lauen Nächten hinterlassen, hat die 86-Jährige eine originelle Idee für kollektiven Protest: „Alle Rodenkirchener sollten sich mal gemeinsam auf die Mauer setzen, dann kann sich da niemand anders mehr hinsetzen.“ Whatsapp-Dienst kommt gut an Leserin Ulrike Zündorf interessiert sich in der Zeitung vor allem für Termine und Veranstaltungen in den Veedeln und wünscht sich in der Hinsicht noch mehr Informationen. Ihre zehnjährige Enkelin Nelly würde sich über eine noch größere Kinderseite freuen mit einer „gut verständlichen Zusammenfassung von allem, was in der Welt passiert“. Eine andere Leserin freut sich über den neuen Whats-App-Nachrichtendienst des „Kölner Stadt-Anzeiger“, der Lesern auf Wunsch täglich die aktuellsten Neuigkeiten aus Köln und der Region präsentiert. Obwohl sie auf die 70 Jahre zugehe, finde sie die persönliche Ansprache der Online-Redaktion sehr sympathisch. „Die Ausflugstipps für die Osterferien fand ich klasse, auch die Information, wo man besser nicht hingehen sollte.“ Der persönliche Kontakt zur Zeitung ist auch Pavel Mestek sehr wichtig, um zum Beispiel eigene Anregungen einbringen zu können. Ralf Perey, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Weiß, beklagt, dass Unbekannte die in ehrenamtlichem Engagement am Ortseingang gepflanzten Rhododendren gleich wieder herausgerissen haben. Lob verteilte er aber auch: „Eine klasse Aktion“ sagt er über das Vorhaben der Stadtteil-Redaktion, in den kommenden Monaten auf Wochenmärkten in der ganzen Stadt mit den Lesern in Kontakt zu kommen – demnächst auch wieder im Kölner Süden....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta