DisplayPort 2.1 hält Einzug: Sony zeigt, was der neue Port kann

Sony hat mit Inzone M10S und Inzone M9 II zwei neue Gaming-Monitore angekündigt. Neben den OLED-Panels und hohen Bildwiederholraten steht vor allem der DisplayPort 2.1 im Fokus. Aber was bringt der Port überhaupt?

Während HDMI in seiner aktuellen Version 2.1 schon eine breite Verwendung findet, ist der Anschluss DisplayPort 2.1 noch relativ rar. Eine Ausnahme sind die Modelle Sony M10S OLED und M9 II (Ankündigung von Sony). Ersterer ist ein 27-Zoll-Monitor mit 1440p-Auflösung, 480 Hz Bildwiederholrate, OLED-Panel mit HDR True Black 400 und einigen Gamer-Sondermodi. Der Monitor kostet 1.350 Euro (Amazon). Der M9 II hingegen ist ein 4K-Monitor mit 160 Hz und IPS-Panel für 1.000 Euro (Amazon).

Beide Geräte bieten DisplayPort 2.1. Aber warum ist das wichtig?

DisplayPort 2.1: Alle Vorteile im Überblick

DisplayPort 2.1 ist eine leichte Weiterentwicklung von DisplayPort 2.0. Die meisten wichtigen Fortschritte fanden schon in jenem Versionsupdate statt. 2.1 kommt im Vergleich mit einigen Detailverbesserungen, insbesondere einer effektiveren Bildübertragung für USB4. Wir verwenden in der folgenden Faktenübersicht durchweg "DisplayPort 2.1", aber fast alle Eigenschaften sind auch in DisplayPort 2.0 schon vorhanden:

  1. DisplayPort 2.1 ist deutlich effizienter als DisplayPort 1.4(a). Grund dafür ist ein neues Encoding, das für weniger Leerraum zwischen den einzelnen Datensignalen sorgt.

  2. DisplayPort 2.1 klassifiziert neue und viel höhere Übertragungsmodi. UHBR 10 bietet 10 Gbit/s Bandbreite pro Datenkanal, wobei ein DisplayPort-Kabel typischerweise vier Kanäle hat. Insgesamt kommt es hier also auf 40 Gbit/s. UHBR 13.5 bietet entsprechend 13,5 Gbit/s pro Kanal (54 Gbit/s insgesamt) und UHBR 20 eben 20 Gbit/s (80 Gbit/s insgesamt). Das führt fast zu einer Verdreifachung der Bandbreite im Vergleich zu DisplayPort 1.4, was viel höhere Auflösung, größere Bildwiederholraten und tiefere Farben erlaubt. Auf der etwas alltäglicheren Auflösung von 1080p unterstützt UHBR 20 rund 800 Hz, unter 1440p rund 500 bis 600 Hz.

  3. DisplayPort 2.1 kommt erstmals mit Kompression. Die Übertragung kann auch nativ laufen, aber mit Kompression sind noch beeindruckendere Ergebnisse möglich. Beispielsweise bewältigt DisplayPort 2.1 bis zu drei 4K-Displays unkomprimiert bei 90 Hz oder drei 4K-Displays bei 144 Hz mit Kompression. Ein 16K-Display unterstützt DisplayPort 2.1 mit Kompression bis zu 60 Hz. HDMI 2.1 muss offiziell bei 10K-Auflösung mit 60 Hz aufgeben.

  4. DisplayPort 2.1 unterstützt VR-Headsets mit Auflösungen von 4K und sogar höher.

  5. DisplayPort 2.1 bietet hohe Übertragungsgeschwindigkeiten über USB-C.

  6. DisplayPort 2.1 kommt mit "Panel Replay", einem Feature zur Stromreduktion, das vor allem für Mobilgeräte, also insbesondere Notebooks, interessant ist.

Nachteile von DisplayPort 2.1

DisplayPort 2.1 hat viele Vorteile, aber das heißt nicht, dass es für alle Anwendungsfälle das Optimum darstellt.

  1. DisplayPort 2.1 ist bei weitem nicht so verbreitet wie HDMI 2.1 oder DisplayPort 1.4. Beispielsweise gibt es bis heute keine Grafikkarte, die DisplayPort 2.1 ausgibt. Auch Spielekonsolen setzen auf HDMI.

  2. DisplayPort 2.1 leidet unter der Auswahl an kurzen passiven Kabeln. Kabel mit offizieller Zertifizierung DP40 (unterstützt mindestens UHBR 10) oder DP80 (unterstützt UHBR 20) messen meist nur ein bis zwei Meter. HDMI und ältere DP-Versionen bieten hier deutlich mehr Spielraum.

  3. DisplayPort 2.1 verzichtet auf HDMI-Gaming-Features wie ALLM und VRR. Auch der nützliche Audiokanal eARC fällt weg, was einen Anschluss an Soundanlagen oder Soundbars erschwert.

DisplayPort 2.1 ist insofern vor allem interessant für alle, die viele und hochaufgelöste Monitore gleichzeitig ansteuern möchten und nicht die Suche nach dem richtigen Kabel scheuen.

Gaming-Monitore im CHIP-Test

DisplayPort 2.1 mag noch nicht weit verbreitet sein, dennoch erreichen Gaming-Monitore schwindelerregende Bildwiederholraten. Die empfehlenswertesten finden Sie in unserem Gaming-Monitor-Test und in der folgenden Tabelle.

Zur vollständigen Bestenliste aller Gaming-Monitore


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