Deutsche Wirtschaft besorgt - Trump will den Staat mit Strafzöllen finanzieren, Einkommensteuer soll wegfallen
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat die Abschaffung der Einkommenssteuern und deren Ersetzung durch Zölle vorgeschlagen. Experten zweifeln an dem Konzept.
Donald Trump macht den Vorschlag, in den USA Einkommensteuern komplett abzuschaffen. Der Staat soll die benötigten Finanzmittel durch Strafzölle auf ausländische Waren erhalten.
Experten: Finanzaufkommen durch Strafzölle zu gering
Nach Angaben von CNBC kritisieren Steuerexperten und Wirtschaftsanalysten, dass Zölle die Einnahmeausfälle durch die Abschaffung der Einkommenssteuern nicht ausgleichen könnten. Garrett Watson vom Tax Foundation erklärte laut dem Bericht, dass Trumps Zölle nur etwa 3,8 Billionen Dollar in zehn Jahren einbringen würden, während die Einkommenssteuer im gleichen Zeitraum 33 Billionen Dollar (gut 30 Billionen Euro) generiert.
Kamala Harris befürchtet Belastung für Verbraucher
Laut dem Bericht befürchten Trumps Kritiker, dass seine Zollpolitik die Produktionskosten für US-Importeure erhöhen würde, was zu höheren Verbraucherpreisen führen würde. Kamala Harris kritisierte laut CNBC, dass Trumps Plan die Steuerlast auf einkommensschwache Personen verlagern würde.
US-Bürger zahlen bis 39,6 Prozent Steuern, Firmen 21 Prozent
Laut Steuerexperten reichen die Einkommensteuern für Privatpersonen in den USA bis zu einem Satz von 39,6 Prozent.
Die US-Unternehmenssteuern liegen derzeit bei 21 Prozent. Donald Trump hatte den Satz als US-Präsident vor einigen Jahren von ursprünglich 35 Prozent deutlich abgesenkt. Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris will die Unternehmenssteuern auf 28 Prozent anhaben. Das bringt ihr Kritik aus Wirtschaftskreisen ein. Jüngst verhinderte Jeff Bezos, Amazon-Gründer und Eigentümer der „Washington Post“, dass die Zeitung eine Wahlempfehlung für Kamala Harris veröffentlicht.
Bei den US-Präsidentschaftswahlen am 5. November erwarten Experten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump. Entscheidend werde, dass ein Kandidat möglichst viele der umkämpften Swing States für sich gewinnt. Dazu sei wichtig, eine möglichst starke Wählermobilisierung zu erreichen.