Doch kein Wasser auf dem Mars? Neue Studie stellt bisherige Annahmen infrage
Mars-Forscher meinten in den vergangenen Jahren, auf Fotos der Mars-Oberfläche Spuren von Wasser erkennen zu können. Laut einer neuen Studie könnte es sich dabei aber um einen Irrtum handeln.
Als 2015 Aufnahmen der Raumsonde „Mars Reconnaissance Orbiter“ ausgewertet wurden, stießen die Wissenschaftler auf eine kleine Sensation: An mehreren Stellen der Mars-Oberfläche waren dunkle Rinnsale zu sehen, die aussehen wie Schmelzwasserspuren.
Eine neue Studie, die im Fachmagazin „Nature Geoscience“ veröffentlicht wurde, verneint nun jedoch die Annahme, dass es sich hier wirklich um Wasserspuren handeln könnte. Wie die Forscher erklären, seien die dunklen Linien das Resultat von Sandverwehungen.
Das Team um Colin Dundas, einen Planetengeologen der United States Geological Survey, untersuchte 150 der Aufnahmen sowie ihre topographischen Daten und kam zu dem Schluss, dass kein Wasser, sondern Sand an den Hängen der Marslandschaft herunterrinnt.
Die saisonal auftretenden Strukturen, die primär in den wärmeren Monaten an Steilhängen des roten Planeten entstehen, stellen die Wissenschaftler nun vor neue Rätsel: Zwar ähneln viele ihrer Eigenschaften denen von flüssigem Wasser, ob in den augenscheinlichen Fließprozessen jedoch überhaupt Wasser involviert ist, konnten sie nicht herausfinden. Daher ist, trotz dieser Entdeckung, noch nicht abschließend geklärt, ob es nun Wasser auf dem Mars gibt oder nicht.
Die Ergebnisse des Forschungsteams sind aber allemal ein Dämpfer, der die Hoffnung auf eine mögliche Existenz irdischer Lebensformen auf dem Mars schmählert. „Auf der Erde sind Wasser und Leben oft miteinander verbunden“, erklärt Colin Dundas gegenüber „Mashable“. „Wenn es auf dem Mars wenig oder kein Wasser gibt, ist das eine Herausforderung für erdähnliches Leben.“