Doku-Serie über Robert Durst: Was wurde aus dem Immobilienerben unter Mordverdacht?

Ist der New Yorker Immobilienerbe Robert Durst schuldig oder nicht? Diese Frage konnte auch nach der Doku-Serie ”Der Unglücksbringer: Das Leben und die Tode des Robert Durst“ nicht beantwortet werden - auch wenn es dort zu einer Situation kam, die den Verdacht erhärtete.

Was während der Dreharbeiten zu der Doku-Serie geschah, hätte so wohl niemand erwartet. (Bild: HBO)
Was während der Dreharbeiten zu der Doku-Serie geschah, hätte so wohl niemand erwartet. (Bild: HBO)

In wenigen Tagen wird sich Robert Durst in den USA einmal mehr einem Gerichtsverfahren unterziehen. Darin geht es um die Frage, ob er am 23. Dezember 2000 seine enge Freundin Susan Berman in deren Haus in Beverly Hills durch einen Kopfschuss getötet hat. Warum die Staatsanwaltschaft ihn dessen verdächtigt? Die Krimi-Autorin sollte von der New Yorker Polizei zum Verschwinden von Dursts erster Ehefrau im Jahr 1982 befragt werden. Die Polizei geht davon aus, dass Kathleen McCormack tot ist. Ihre Leiche wurde nie gefunden, doch Robert Durst stand von Anfang an unter Verdacht.

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Durst wusste, wo die Leiche lag, will mit dem Mord aber nichts zu tun haben

Vor dem anstehenden Prozess haben Dursts Anwälte im Namen ihres Mandanten auf ”nicht schuldig“ plädiert. Würde er verurteilt, könnte der 76-Jährige den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Zuletzt hatten seine Anwälte zugegeben, dass ein Notizzettel, auf dem Bermans Adresse samt dem Wort ”Cadaver“ gestanden und der die Polizei zum Fundort der Leiche geführt hatte, von Durst geschrieben worden war. Der US-Sender CNN zitiert Dursts Anwalt Dick DeGuerin aber mit den Worten: ”Das ändert nichts an der Tatsache, dass Bob Durst Susan Berman nicht getötet hat und auch nicht weiß, wer es getan hat.“

Robert Durst bei einer gerichtlichen Anhörung im Jahr 2016. (Bild: Getty Images)
Robert Durst bei einer gerichtlichen Anhörung im Jahr 2016. (Bild: Getty Images)

Durst hat schon einmal getötet – aus Notwehr

Dass Robert Durst in der Lage ist, tatsächlich einen Menschen zu töten, ist unstrittig. 2001 hatte er seinen Nachbarn erschossen und dessen Leiche zerstückelt, wurde später aber des Mordes freigesprochen. Er konnte den Richter davon überzeugen, dass er während eines Gerangels um eine Waffe aus Notwehr geschossen hatte.

Achtung, Spoiler: Der folgende Absatz nimmt eine zentrale Wendung der Doku-Serie vorweg!

Die Doku-Serie hatte die neuerlichen Ermittlungen ausgelöst

Durst war 2015 wieder ins Visier der Ermittler geraten, nachdem in den USA die HBO-Doku-Serie ”Der Unglücksbringer: Das Leben und die Tode des Robert Durst“ ausgestrahlt worden war. Darin war Durst beim Gang zur Toilette mit versehentlich eingeschaltetem Mikrofon dabei zu hören, wie er vor sich hinmurmelte: “Was habe ich getan? Ich habe sie natürlich alle getötet.” Später sagte er, er hätte zum Zeitpunkt der Dreharbeiten unter Drogen gestanden. Ob das tatsächlich der Wahrheit entspricht, wird möglicherweise erst das bevorstehende Gerichtsverfahren klären können.

Die Doku-Serie ”Der Unglücksbringer: Das Leben und die Tode des Robert Durst“ ist per Sky Ticket zu sehen.