Donald Trump gibt auf: Transgender dürfen zum US-Militär

Donald Trump beugt sich einem Vorstoß von Ex-Präsident Barack Obama: Seit Neujahr 2018 können bekennende Transgender bei den US-Streitkräften anheuern, teilte das Verteidigungsministerium mit. Bereits im Militär Aktive dürfen wegen ihres Geschlechts nicht mehr aus dem Dienst entlassen oder gesondert behandelt werden.

Die Änderung wurde bereits in der Obama-Regierung angekündigt und sollte eigentlich bereits am 1. Juli 2017 in Kraft treten. Nachfolger Trump verschob die Frist zunächst und ordnete dann ein Verbot an. Richter in vier Bundesstaaten setzten die einstweilige Verfügung daraufhin außer Kraft. Zwei Bundesberufungsgerichte lehnten folgende Anträge der Regierung ab. Das Verbot wurde nicht bestätigt. Verteidigungsminister James Mattis wäre das Oberste Gericht geblieben, doch die letzte Instanz wolle man nicht anrufen, heißt es.

Die Regierung wolle nun abwarten, was in einem unabhängigen Bericht zu dem Thema stehe. Die Papiere sollen in den kommenden Wochen erscheinen. Der 1. Januar 2018 als von Mattis gesetzter Stichtag gilt damit zunächst offiziell als Annahme für Bewerbungen.

Donald Trump gab ursprünglich an, die medizinischen Kosten, die Transmenschen verursachen, seien zu hoch. Im US-Militär gibt es etwa 2.500 Transgender, schätzte das Pentagon vor zwei Jahren. Das entspräche 0,5 Prozent der amerikanischen Streitkräfte. Andere Quellen vermuten bis zu 15.000 Transgender. Deren gesamten medizinischen Kosten belaufen sich auf 0,13 Prozent des Militär-Budgets, teilte die dem Pentagon nahestehende Denkfabrik RAND im Sommer 2017 mit.

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