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Donald Trump: So protzig ist sein privates Weißes Haus

Donald Trump (als Zeichnung) vor seinem Anwesen in Florida

Eigentlich hat man nichts anderes erwartet. Man weiß ja: Donald Trump (70) liebt es pompös. Wenn der US-Präsident freitags zu seinem Privatdomizil nach Florida jettet, entspannt er sich auf einem Anwesen, das er gern "Winter White House" nennt. Dieses private Weiße Haus ähnelt mehr einer Fantasie-Burg in Disneyland als einem Wochenendhaus am Meer. Man kennt ähnliche Bauten eher aus Afrika, als Residenzen übergeschnappter Diktatoren.

Mar-a-Lago heißt der stolze Besitz, auf dem der US-Präsident, der seinem Vorgänger Barack Obama (55) gern unnütze Golf-Ausflüge in Florida vorhält, nach eigenen Worten stets hart arbeitet. Dass zu dem Gelände ein exklusiver Golfplatz gehört, ist einer jener seltsamen Zufälle in Trumps Leben.

Drei Besuche in vier Wochen

In den ersten vier Wochen seiner Amtszeit ist er an drei Wochenenden zu seiner protzigen Villa in Palm Beach geflogen. Die "Washington Post" hat ausgerechnet, dass die Kosten für Trump und seine Entourage inklusive Leibwächter und Secret Service den Steuerzahler bereits zehn Millionen US-Dollar gekostet haben.

In Mar-a-Lago hat der Präsident den japanischen Premierminister Shinzo Abe (62) als Staatsgast empfangen und seinen neuen Sicherheitsberater H. R. McMaster (54) vorgestellt. Selbstredend wird die Trump-Residenz durchgehend bewacht und gesichert, was zusätzliche Millionen kostet.

Pool-Landschaft und Türmchen

Das herrschaftliche Anwesen (10.000 qm, 128 Zimmer) mit Pool-Landschaft, unzähligen Palmen und Türmchen wurde von 1924 bis 1927 für die damalige Cornflakes-Erbin Marjorie Merriweather Post im pseudo-spanischen Stil als Sommersitz gebaut. Mrs. Post vermachte 1973 Mar-a-Lago dem Staat, dem aber der Unterhalt zu teuer wurde, zumal der Besitz 1980 zum National Historic Landmark ernannt wurde. Landmarks sind Stätten in den USA, die vom Innenministerium als besonders bedeutend und schützenswert eingestuft werden.

1985 erwarb Trump Mar-a-Lago, obwohl die Bausubstanz durch die Emissionen des nahegelegenen Palm Beach International Airport als gefährdet eingestuft wurde. Dafür war der Preis weit unter dem Schätzwert: gerade mal fünf Millionen Dollar. Angeblich hatte der New Yorker Immobilienkaufmann über Strohmänner benachbarte Grundstücke am Atlantikstrand aufgekauft und damit gedroht, den Meerblick von Mar-a-Lago mit Betonbauten zu verschandeln.

Mit Marmor renoviert

Nach seinem Schnäppchenkauf machte sich Trump sofort an eine aufwändige Renovierung. Er ließ beispielsweise einen prunkvollen Ballsaal einrichten, mit französischen Deckenmalereien, Lüstern und Tonnen von verbautem Marmor.

Gemeinhin lieben Amerikaner solchen Protz, doch dieser Aufwand war selbst reichen Nachbarn des Guten zu viel. Sie bezeichneten Donald Trump wegen seines Geschmacks als "Louis XIV. auf einem Acid-Trip", berichtet der "Stern". Louis XIV. ist der französische Sonnenkönig, der Schloss Versailles errichten ließ. Wie dem auch sei: Der Wert der Anlage wird heute auf 70 Millionen Dollar geschätzt.

Hochzeit in Florida

In Mar-a-Lago heiratete Trump 2005 seine dritte Frau Melania (46), im gleichen Jahr feierte sein Sohn Donald Jr. (39) seine Hochzeit mit Frau Vanessa dort. Und weil Trump in erster Linie Geschäftsmann ist, wurde 1995 ein Teil des Anwesens zum Privatclub erklärt. Aufnahmegebühr: 100.000 Dollar. Der Clubdirektor hat unlängst bestätigt, dass dieses Eintrittsgeld seit Anfang 2017 auf 200.000 Dollar erhöht wurde.

Das ist gar nichts gegen die Mitgliedschaft beim angrenzenden Golfplatz Mar-a-Lago, der ebenfalls Donald Trump gehört. Die kostet jetzt eine Million US-Dollar. Das ist es reichen Amerikanern offenbar durchaus wert, um beim Abschlag einen leibhaftigen US-Präsident zu sehen, oder zumindest zu hören!

Foto(s): [M] FloridaStock/Viktoria Gaman/Shutterstock.com