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Donald Trumps Lieblingssender: Fox News kommt nach Deutschland

Der streng konservative US-Nachrichtensender Fox News ist wenige Wochen vor der US-Wahl nun auch in Deutschland empfangbar - und zwar als Streamingdienst. Präsident Donald Trump schwört auf den Sender, der traditionell den Republikanern nahesteht.

Der amtierende US-Präsident informiert sich bekanntermaßen auch im Fernsehen über die Weltlage. Dabei hat Donald Trump unter den Nachrichtensendern einen klaren Favoriten: den konservativen TV-Kanal Fox News. In einem Tweet zählte er einmal sogar die Fox-News-Sendungen auf, die er am Vortag verfolgt hatte - unter dem Strich schaute er satte neun Stunden. Nun kommt Fox News nach Deutschland - und zwar als Streamingdienst. Für sieben Euro monatlich kann man seit Donnerstag auch hierzulande den Nachrichtensender sowie den Wirtschafts-Kanal Fox Business im Live-Stream verfolgen. Die europäische Expansion umfasst zudem auch Großbritannien und Spanien. Als reines Nachrichtenangebot ist Fox News im Streaming-Markt unter den US-Anbietern ein Novum in Deutschland.

"Das Produkt ist an amerikanische Expats gerichtet und an Deutsche, die an US-Nachrichten und Meinungsbeiträgen interessiert sind", erläuterte John Fiedler, leitender Vizepräsident für digitale Produkte und Technologie bei Fox, dem "Handelsblatt". Am 3. November finden die US-Präsidentschaftswahlen statt - und die werden im Programm des konservativen Nachrichtensenders natürlich ausführlich begleitet. "Es gibt keinen besseren Weg, die Ereignisse am US-Wahltag zu verfolgen, als auf dem Sender, den die meisten US-Amerikaner sehen", ist Fiedler überzeugt. Dem "Handelsblatt" sagte er, bei Fox News würde es sich um den quotenstärksten Sender des US-Kabelfernsehens handeln.

Aus seinem Weltbild macht Fox News traditionell keinen Hehl. Der den US-Republikanern nahestehende Sender - der zum Medienimperium des erzkonservativen australischen Unternehmers Rupert Murdoch zählt - wird den demokratischen Herausforderer Joe Biden vor der Wahl erwartungsgemäß härter angehen als Donald Trump. Letzterer ist jedoch enger mit Fox News verbandelt, als sonst unter den Republikanern üblich. Manchmal ruft er gar in der Frühstückssendung "Fox and Friends" an und gibt seine Einschätzung ab. Am Dienstag teilte der US-Präsident gar mit, er werde bis zur Wahl jede Woche in die Sendung kommen - Fox News dementierte eine solche Zusage.

Keine lokalen Programme geplant

Nichtsdestotrotz ist der Sender größtenteils mit Trump auf einer Wellenlänge. So behaupten Kommentatoren wie Sean Hannity beispielsweise, die "Black Lives Matter"-Proteste würden in den USA für chaotische Zustände sorgen. Wer nach Ansicht der Fox-News-Mitarbeiter etwas dagegen unternehmen könnte, ist selbsterklärend. Auch die Corona-Pandemie wird regelmäßig kleingeredet. Dass der US-Präsident insbesondere in Deutschland einen schlechten Ruf hat, sieht Fox-Manager Fiedler nicht als Problem: "Wir zielen nicht nur auf Deutsche, die den Präsidenten gut finden." Lokale Programme sind laut Fiedler vorerst nicht geplant.