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DoppelEinhorn wird zur Witzfigur: Kampagne gegen Hass im Netz erntet Shitstorm

Das DoppelEinhorn hat allen Grund zum Traurigsein. (Bild: Facebook/Das DoppelEinhorn)
Das DoppelEinhorn hat allen Grund zum Traurigsein. (Bild: Facebook/Das DoppelEinhorn)

Das ging ordentlich nach hinten los: Der Verein MedienNetzwerk SaarLorLux wollte mithilfe eines Zeichentrickwesens namens DoppelEinhorn in sozialen Medien ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzen. Das pummelige Fabeltierchen ist jetzt allerdings selbst zur Zielscheibe für Spott geworden.

Fakt ist: Hasskommentare und „Fake News“ im Netz sind ein großes Problem. Genau dem wollte man mit einer staatlich geförderten Initiative zu Leibe rücken, die vom Bundesfamilienministerium sogar mit Zuschüssen in Höhe von 50.450 Euro unterstützt wird. Seit dem 23. Mai läuft nun auf Facebook und Co. die Kampagne, die Toleranz und Demokratie im Netz stärken soll und sich laut der Website „doppeleinhorn.org“ gezielt an „junge und jung gebliebene Menschen“ richtet.

Galionsfigur ist das DoppelEinhorn. Sein Motto: „Freie Meinungsäußerung ist eines der vornehmsten DoppelEinhornrechte überhaupt!“ Über seine Herkunft sagt die Zeichentrickfigur: “Woher ich komme? Aus einem virtuellen Land voller #Meinungsglitzer gegen #HateSpeech.“

Das Wesen nimmt Stellung zu brisanten politischen Themen, allerdings mit einer irritierenden Wortwahl. „Der verheerende Anschlag in #Kabul auf Orte der #Demokratie macht mich sehr traurig”, twittert das DoppelEinhorn beispielsweise. „Es heißt Grundrecht auf #Meinungsfreiheit und nicht Grundrecht auf #Scheißelabern“, so sein Statement. Nach spöttischen Reaktionen muss man nicht lange suchen.

„Lächerlich“, „kindisch“, „einfach nur peinlich“, so das Urteil der meisten User. Das DoppelEinhorn hat jetzt wirklich allen Grund, traurig zu sein. Das hat sich der Verein MedienNetzwerk SaarLorLux sicherlich völlig anders vorgestellt.

Das Projekt erntet kaum positive Anerkennung. Lediglich rund 260 Menschen folgen dem DoppelEinhorn auf Twitter. Nur knapp über 300 Nutzer drückten auf Facebook auf „Gefällt-mir“. Das ist leider so gar nicht glitzernd und märchenhaft!