Drastische Maßnahme - Großbritannien stuft extreme Frauenfeindlichkeit wie Terrorismus ein
Innenministerin Yvette Cooper plant, extreme Frauenfeindlichkeit künftig wie Terrorismus zu behandeln und hat eine umfassende Überprüfung der bisherigen Anti-Extremismus-Strategie in Auftrag gegeben.
Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird in Großbritannien zukünftig als ernsthafte Bedrohung der nationalen Sicherheit eingestuft. Die neue britische Regierung unter Innenministerin Yvette Cooper plant, extreme Frauenfeindlichkeit als eine Form des Terrorismus zu behandeln. Das berichtet die „Zeit“.
Ziel ist es, Gewalt gegen Frauen und Mädchen, wie andere Formen des Extremismus zu behandeln. Laut „Zeit“ könnte dies bedeuten, dass Lehrer gesetzlich verpflichtet werden, Schüler, die sie des extremen Frauenhasses verdächtigen, an Anti-Terror-Programme zu verweisen.
Gewalt gegen Frauen als „Bedrohung der nationalen Sicherheit“
Cooper erklärte laut „Zeit“: „Vorgänger-Regierungen haben es zu lange versäumt, gegen die Zunahme des Extremismus, sowohl online als auch auf unseren Straßen vorzugehen." Das britische Innenministerium klassifiziert derzeit mehrere Arten von Extremismus als besorgniserregend, darunter islamistischen, rechtsextremen, tierrechtsbezogenen, umweltschutzbezogenen und nordirlandbezogenen Extremismus.
Polizeipräsident Mark Rowley wies ebenfalls kürzlich darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstellt. Laut Informationen der „Zeit“ haben solche Gewalttaten in den letzten Jahren stark zugenommen. Allein in England und Wales wurden in den Jahren 2022 und 2023 mehr als eine Million Fälle von Gewalt gegen Frauen und Mädchen registriert.. Jeden Tag werden bis zu 3.000 Vorfälle gemeldet, was etwa 20 Prozent aller Verbrechen ausmacht. Im Vergleich zu den Jahren 2018 und 2019 ist die Anzahl dieser Straftaten um 37 Prozent gestiegen.
Extremisten können durch Gesetzeslücken straffrei handeln
Die britische Menschenrechtlerin Dame Sara Khan äußerte sich kritisch über die bisherige Tatenlosigkeit der Regierung. In einem Interview mit dem „Guardian“ sagte sie: „Alle meine Berichte haben gezeigt, dass diese extremistischen Bedrohungen zunehmen und dass unser Land schockierend unvorbereitet ist." Khan betonte, dass es gesetzliche Lücken gibt, die es Tätern ermöglichen, straffrei zu agieren.