Drastischer Schritt gegen Pendelverkehr: US-Stadt spricht Fahrverbot für Durchreisende aus

Wer in New York City arbeitet, aber jeden Tag von außerhalb anreist, muss viel Zeit und Geduld mitbringen. Eine Abkürzung machte Pendlern bisher das Leben etwas einfacher, doch damit soll jetzt Schluss sein.

Die Stadt Leonia war bisher ein Segen für alle, die zügig mit dem Auto nach New York City wollten – gerade zu den Rush-Hour-Zeiten am Morgen und frühen Abend nutzten bis zu 12.000 Pendler die Umgehung, die New Jersey im Norden mit dem Big Apple verbindet. Für die knapp 10.000 Einwohner eine Zumutung – deshalb hat die Stadt am Montag ein Verbot für Durchreisende erteilt.

Die Entscheidung mag in Leonia gut ankommen, allerdings wehren sich die Autofahrer gegen den Beschluss: „Leonia versucht illegalerweise, ihren Zuständigkeitsbereich zu erweitern. Sie versuchen etwas durchzusetzen, das normalerweise der Staat New Jersey zu entscheiden hat“, so Anwalt Theodore Sliwinski gegenüber der Nachrichtenseite „New York Post“. „Diese neuen Gesetze werden definitiv angefochten.“

Die Polizeibeamten der Stadt Leonia sind dazu aufgefordert worden, Pendler nach einer zweiwöchigen Eingewöhnungsphase mit einem Bußgeld zu belegen, sollten sie trotzdem weiterhin die Abkürzung durch den Ort nutzen. Umgerechnet 163 Euro Strafe sind dann fällig. Einige Navigationsprogramme raten Fahrern noch immer, die Route durch Leonia zu nutzen, was somit für Unwissende teuer werden kann.

Manche Einwohner der Stadt hatten sich über die unhaltbaren Zustände während der Rush-Hour beschwert. Einige konnten nicht einmal aus ihrer Einfahrt fahren, weil der Verkehr zu stark war. Die neue Regelung gelte daher bis auf Weiteres zwischen sechs und zehn Uhr sowie zwischen 16 und 21 Uhr in allen Seitenstraßen, sofern nicht nachzuweisen ist, dass man als Reisender in der Stadt zu tun hat. Wer in Leonia arbeitet, muss sich mit einem gelben Schild ausweisen können.